Motorola gibt Mac-Clones auf
Die Lizenzverhandlungen zwischen Apple und Motorola sind endgĂĽltig geplatzt.
Die Lizenzverhandlungen zwischen Apple und Motorola sind endgĂĽltig geplatzt. Motorola verabschiedete sich gestern offiziell aus dem sogenannten Macintosh-Clone-Markt und gab bekannt, daĂź die Produktion der StarMax-Modelle nicht fortgesetzt werde. "Dies war eine schwere Entscheidung fĂĽr uns", sagte der Chef der Motorola-Computergruppe, Joe Guglielmi, in einer Telefonpressekonferenz. "Aber angesichts der Position von Apple in den Lizenzverhandlungen hatten wir wirklich keine Wahl."
Die Einstellung der Clone-Produktion kostet Motorola 95 Millionen US-Dollar. Diese Nachricht, verbunden mit Hinweisen auf eine verschlechterte Ertragslage in anderen Geschäftsbereichen, ließ die Motorola-Aktie gestern im nachbörslichen Handel auf 66 Dollar abstürzen.
Motorola will Sub-Lizenznehmer weiter mit Hardware und der älteren MacOS-Version 7.5 beliefern, solange der Vorrat reicht. Die eigenen Lagerbestände an bereits eingeführten StarMax-Systemen werden ausverkauft -- die vielversprechende neue CHRP-Maschine (siehe Testbericht in c't 10/97) kommt aber mangels Apple-Lizenz nicht mehr auf den Markt. Motorola will weiterhin Support und Service leisten; die in der Branche einmalige 5-Jahres-Garantie bleibt erhalten, und der kostenlose Telefonsupport wird sogar von 90 Tagen auf ein Jahr ausgedehnt. Damit will man offenbar vermeiden, die Preise im Schlußverkauf allzu stark senken zu müssen. Dennoch können Macintosh-Interessenten mit Schnäppchen rechnen, zumal auch Power Computing sein Lager bis zum Jahresende räumt. Die Discount-Angebote dürften auch eine Wirkung auf Apples Preise ausüben. (cp)