Google Maps lernt 3D

Der Kartendienst benötigt zwar nicht mehr als einen Browser, lieferte dafür aber bisher nur Ansichten einer platten Welt. Besser macht es der fette Client Google Earth, der sich ab sofort auch per Mausklick im Browserfenster betätigt und Einzelheiten perspektivisch darstellt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Mit "Earth-Ansicht" ist eine neue Schaltfläche auf der Webseite für Google Maps beschriftet. Ein Klick darauf installiert und startet ein Browser-Plug-in mit den Funktionen von Google Earth – vorausgesetzt, man benutzt Windows oder einen Mac und surft mit Internet Explorer, Firefox, Chrome, Safari oder Flock. Linux- sowie Opera-Fans müssen leider draußen bleiben.

Google Maps zeigt mit dem Google-Earth-Plug-in auch Erhebungen und Gebäudemodelle.

Mit Hilfe des Plug-ins erscheint die Landschaft so ähnlich im Browserfenster, wie man sie auch in Google Earth betrachten könnte, nämlich mit sichtbaren Erhebungen und mit Navigationshilfen, über die man auch in Täler und Schluchten eintauchen kann. Auch der aus Google Earth bekannte Flugmodus erschließt sich in der Earth-Ansicht, wenn auch mit ein paar Unterschieden zum Vorbild.

Ein Rückschritt (im engsten Sinne des Wortes) zeigt sich darin, dass der Dienst nach dem Umschalten erst einmal auf Distanz geht und ein gutes Stück aus der vorherigen Ansicht herauszoomt. Das lässt sich freilich bequem mit Doppelklicks oder dem Mausrad rückgängig machen. Zieht man anschließend mit der Maus die betrachtete Landschaft durchs Browserfenster, kann man wie bei Google Earth auch nach dem Loslassen der Maus "weiterfliegen" – nur nicht endlos wie beim eigenständigen Programm, sondern lediglich für einen Moment, bis die Bewegung sanft zum Stillstand kommt.

Auch bei der Geländeverfolgung ist das Plug-in noch etwas hinter den Fähigkeiten von Google Earth zurück: Versucht man mit letzterem, gegen einen Berg zu "fliegen", justiert der Client kurz vor dem virtuellen Crash die Flughöhe, und es kann sinnvoll weitergehen. DIeselbe Übung mit dem Plug-in-bewehrten Browser führt dagegen nur ins Schwarze.

Mit den zahlreichen Overlays, über die Google Earth zusätzliche Informationen von der historischen Karte bis zu aktuellen Verkehrs- und Wetterdaten einbelnden kann, ist das Browser-Plug-in ebenfalls überfordert.

Das Geo-Blog des Suchmaschinen-Spezialisten preist die Neuerung zwar stolz als den nächsten Meilenstein zur Verschmelzung von Google Maps und Google Earth, doch gibt es das Plug-in schon seit fast zwei Jahren. Nur haben die Entwickler ihre Errungenschaft bisher ausschließlich auf der Google Earth API Demo Gallery in Aktion treten lassen; wirklich neu ist jetzt die Einladung zum Einsatz auf allen Google-Maps-Seiten. (hps)