Warnung vor inoffiziellen Service Packs für Windows 98 SE

Von dem im Internet kursierenden "inoffiziellen" Service Pack für Windows 98 SE sollte man besser die Finger lassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 375 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

Im Internet kursiert ein "inoffizielles Service Pack 1.5" für Windows 98 SE, seit kurzem auch für die deutschsprachige Version. Es fasst angeblich diverse Patches zusammen und bringt kosmetische Korrekturen an. Von der Installation können wir jedoch nur abraten. Denn zumindest ist es fragwürdig, ob wirklich 70 Patches nötig sind, um Windows 98 SE auf den neuesten Stand zu bringen. Microsoft hält derzeit laut Windowsupdate.com gerade mal 14 für wichtig und weitere 7 für empfehlenswert. Erfahrungsgemäß sollte man andere Patches nur in begründeten Fällen einspielen, aber nicht mal eben auf Verdacht.

Darüber hinaus aber nimmt das Paket während der Installation Änderungen am System vor, die normalerweise die Performance eher reduzieren als steigern, so unter anderem das Ausschalten des PageFile_Call_Async_Manager Service, wonach sich die Auslagerungsdatei von 98 SE wieder wie unter 95 verhält -- das sollte man jedoch nur in begründeten Ausnahmefällen so einstellen. Zudem scheint das Paket nicht auf allen Rechnern sauber zu funktionieren. So fuhr ein Testrechner nach der Installation nicht mehr herunter. Auch die Autoren selbst scheinen ihrem Paket nur bedingt zu vertrauen, sie empfehlen, vor der Installation ein Backup des Systems anzufertigen. Dazu kommt, dass die Dokumentation des Paketes recht dürftig ist. Unter anderem bleibt unklar, was die Autoren mit "besserer WDM-Unterstützung" oder "einige optische und leistungssteigernde Verbesserungen" meinen.

Es dürfte fraglich sein, ob die Anbieter des Pakets überhaupt das Recht dazu haben: Durch die Formulierung "inoffiziell" bestätigen die Autoren selbst, dass Microsoft einer Veröffentlichung nicht zugestimmt hat. Und ohne Zustimmung dürfte dieses Paket kaum legal sein.

Wer sein Windows 98 SE auf den neusten Stand bringen möchte, sollte keinesfalls auf solche inoffiziellen Update-Pakete zurückgreifen, sondern stattdessen Microsofts Windows-Update sowie die Download-Seiten nutzen. Dort gibt es Patches und Updates ebenfalls kostenlos und üblicherweise mit besserer Dokumentation. Und was man dort nicht bekommt, sollte man nicht ohne vorangehende eingehende Prüfung in sein System einspielen. (axv)