Nominierungen für Grimme Online Award 2004

"Die Zeit der Flash-Vergiftungen ist vorbei": 24 Internet-Angebote haben die Chance auf einen Preis, der auch dieses Jahr wieder in den Kategorien TV, Web-Media und Medien-Journalismus vergeben wird.

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"Die Zeit der Flash-Vergiftungen ist vorbei: Programmbegleitende Internet-Angebote, innovative Web-Media-Sites und medienjournalistische Online-Magazine präsentieren sich aufgeräumter und weniger hektisch-animiert als in den letzten Jahren", schreibt die Nominierungskommission des Grimme Online Award als Statement zur Auswahl der Kandidaten für die diesjährigen Preise. Dennoch hätten "kreative Geister" innovative Navigationskonzepte entwickelt: "Die Nominierungskommission bekam viele derartig gestaltete Sites zu sehen. Der Einsatz animierter Menüs wirkt aber wohltuend dosierter als in der 'Krabbelphase' des Netzes", heißt es weiter.

In der Kategorie TV wurden dieses Jahr ausschließlich Seiten von öffentlich-rechtlichen Sendern nominiert, wie zum Beispiel Reise zum Mars vom Bayrischen Rundfunk oder planet wissen des WDR. Für den Web-Media-Preis kommen zum Beispiel Kurzfilm.de oder die interaktiven Kurzgeschichten auf We are all astronauts in Frage. In der Kategorie Medien-Journalismus sind unter anderem das Lexikon des internationalen Films und 1000 Augen -- unabhängige Fernsehkritik nominiert. Die Preisverleihung findet am 22. Juni 2004 im Rahmen des medienforum.nrw auf Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach statt.

"Echte Überraschungen konnte die Nominierungskommission in diesem Jahr nicht entdecken, dafür aber eine Vielzahl gut gemachter Sites, die vor allem durch ihre inhaltliche Tiefe und textliche Qualität überzeugen konnten", heißt es weiter in dem Statement. Die Nominierungskommission erwähnt das Angebot Jump Cut -- Magazin für Filmkritik lobend. Es habe zwar inhaltlich überzeugt, hinsichtlich Struktur und Navigation habe es aber noch ein "erhebliches Optimierungspotenzial".

Das Adolf Grimme Institut zählt sich nach seiner eigenen Selbstdarstellung zum "kleinen Kreis renommierter Forschungs- und Dienstleistungseinrichtungen in Europa, die sich mit Fragen der Medienpolitik und Kommunikationskultur befassen". Es verstehe sich als Forum für die "kommunikationspolitische Debatte in der Bundesrepublik Deutschland" und leiste "medientheoretische und medienpraktische Bildungsarbeit". Zu den der Öffentlichkeit bekanntesten Aktivitäten dürfte aber die Verleihung des Adolf Grimme Preises gehören. Mit der seit 1964 vergebenen Auszeichnung werden TV-Produktionen und Fernsehleistungen prämiert, "die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können". Der Grimme Online Award soll Ähnliches für die Welt der Online-Medien leisten. (anw)