Bill Gates unterstützt Wolkenmacher

Das Forschungsprojekt Silver Lining will mit Hilfe künstlich erzeugter Wolken die Klimaerwärmung aufhalten. Der Microsoft-Mitgründer hat dem Projekt laut einem Zeitungsbericht Geld überlassen.

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Eine für sein Vermögen verhältnismäßig kleine Spende von Bill Gates hat ein Non-Profit-Forschungsprojekt in die Schlagzeilen gerückt, das die fortschreitende Klimaerwärmung bekämpfen will. Der Microsoft-Mitgründer und Milliardär hat laut einem Zeitungsbericht dem Projekt Silver Lining (Silberstreifen) 300.000 US-Dollar überlassen, das die Auswirkungen von Aerosolen auf Wolken sowie der Wolken auf das Klima der Erde untersucht. Schiffe sollen der Klimaerwärmung entgegenwirken, indem sie auf den Ozeanen Wasser aufsaugen und als Nebel in die Atmosphäre ausstoßen. Die so entstehenden weißen Wolken sollen das Sonnenlicht reflektieren, berichtet die britische Times.

An dem Projekt sind Forscher der Universitäten in Manchester, Leeds und Edinburgh in Großbritannien, der US-Universitäten Washington und Purdue, des US-amerikanischen National Center for Atmospheric Research (NCAR) und der Pacific Northwest National Labs des US-Energieministeriums beteiligt. Im vergangenen Jahr hat laut dem Zeitungsbericht eine Studie ergeben, dass eine Flotte von 1900 der "Wolkenschiffe" die Klimaerwärmung aufhalten könnte; sie würden umgerechnet 5,8 Milliarden Euro kosten. Silver Lining entwickelt die Maschinen, die Meerwasser in mikroskopisch kleine Partikel umwandeln und diese in 1000 Meter Höhe bringen sollen.

Für die Forscher handelt es sich um eine "gutartige" Form des Eingriffs in die Natur, denn die künstlich erzeugten Wolken regneten ab, die erzielten Effekte ließen sofort nach, sobald die "Wolkenmacher-Schiffe" ihre Arbeit einstellten. Andere Eingriffe wie die Nachahmung von Vulkanen durch Einbringen von Sulfatpartikeln in die Atmosphäre wären von längerer Dauer. Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, für Versuche der Technik keine Genehmigungen zu benötigen, denn es würden keine Chemikalien in die Atmosphäre eingebracht. Die Times zitiert Sir David King, wissenschaftlicher Berater der britischen Regierung, der anderer Meinung ist: Experimente mit Konsequenzen, die über die nationalen Grenzen hinausreichten, müssten international reguliert werden. (anw)