Umfrage: Jeder Zweite lehnt Umweltzonen ab

Umfrage: Jeder Zweite lehnt Umweltzonen ab

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 42 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • ssu

Viele Autofahrer stehen den Umweltzonen skeptisch gegenüber. Nach einer aktuellen Umfrage der Sachverständigen-Organisation Dekra lehnt fast jeder Zweite (46 Prozent) die Einrichtung von Feinstaubzonen ab. 51 Prozent erwarten davon keine nennenswerte Verbesserung der Luftqualität in Städten und Gemeinden. Mehr als jeder dritte Befragte (38 Prozent) betrachtet die Zonen sogar als unsinnig, da sie nicht gegen Luftverschmutzung helfen würden. Inwieweit Umweltzonen zur Verbesserung der Luftqualität beitragen können, ist umstritten. Für überregionales Aufsehen sorgte der Streit zwischen der Landeshauptstadt Hannover und dem niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP): Dieser hatte die Kommune Anfang 2010 zunächst angewiesen, ihre auf Fahrzeuge mit grüner Plakette eingeschränkte Umweltzonen-Regelung wieder aufzuweichen, musste später jedoch eine juristische Niederlage hinnehmen.

Immerhin 43 Prozent beurteilen Umweltzonen der aktuellen Umfrage zufolge als "guten Ansatz", da etwas gegen die Luftverschmutzung getan werden müsse. Allerdings glauben nur 29 Prozent der befragten 1700 Personen, dass sie tatsächlich zum Schutz der Gesundheit beitragen. Laut einer ähnlichen Befragung, die die Dekra vor zwei Jahren durchgeführt hatte, lehnten damals lediglich gut ein Viertel der Befragten die Einführung von Umweltzonen ab.

Dass in einigen Kommununen Autos mit roter oder gelber Plakette bereits jetzt oder in Zukunft in noch mehr Städten die Zufahrt in die Umweltzone verwehrt wird, hält nur jeder Dritte (35 Prozent) für notwendig. 28 Prozent der Befragten lehnen solche Schritte als "nicht verhältnismäßig" ab, und sie beklagen den Wertverlust der betroffenen Fahrzeuge infolge der strengeren Regulierung. 13 Prozent der Befragten sprechen der Dekra zufolge in diesem Zusammmenhang von einem "Skandal". Jeder Fünfte (20 Prozent) befürwortet Ausnahmeregelungen für Härtefälle.

Unter den Ergebnissen der Befragung fällt weiter auf, dass Frauen Umweltzonen deutlich positiver gegenüberstehen als Männer. Zwei von drei befragten Frauen sprachen sich dafür aus (68 Prozent), bei den Männern ist es nur jeder Zweite (50 Prozent). Das Urteil sei auch stark vom Alter abhängig, resümiert die Prüforganisation. Bei den 26- bis 39-Jährigen ist die Ablehnung der Umweltzonen mit 52 Prozent am höchsten, bei den Jüngsten und Ältesten am niedrigsten (bis 25 Jahre: 37 Prozent, 60 Jahre und älter: 39 Prozent). An der Umfrage nahmen 1700 Personen teil, die zur Hauptuntersuchung ihres Fahrzeugs in eine Dekra-Niederlassung kamen.

(ssu)