Der keile, bayerische Urschrei

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Das zweite Highlight seiner kurzen Karriere feierte der BMW M1 bei den 24 Stunden von Le Mans 1979. Zum einen wurde das teilnehmende Fahrzeug von Andy Warhol gestaltet. Für alle, die es nicht auf den ersten Blick erkennen: es handelt sich um eine Lackierung „im Stile eines abstrakten Expressionisten mit Feldern von Regenbogenfarben“, so der Künstler selbst. Der zu seinem Werk aber auch höchst selbstkritisch zu Protokoll gab: „Ich liebe das Auto. Es ist besser gelungen als das Kunstwerk.“ Hervé Poulain, Manfred Winkelhock und Marcel Mignot erreichten einen mehr als beachtlichen sechsten Platz im Gesamtklassement, das von Porsche dominiert wurde.

In Summe ein eher trauriges Vermächtnis

Nach 456 produzierten Stück (50 davon für die Procar-Serie) war 1981 Schluss mit dem Experiment M1. Aus heutiger Sicht war dieses organisatorische Scheitern fast zwangsläufig. Der Autogott möchte eben keinen Supersportwagen von BMW auf der Straße sehen. Der 507 war ein sehr guter Versuch, machte aber gegen den Mercedes 300 SL keinen Stich. Der M1 war eben nur ein Phoenix, der aus dem Chaos entstieg und der BMW Z8 wurde in einem James Bond in zwei Teile gesägt. In Summe ein eher trauriges Supersportvermächtnis. Einen Nachfolger erhielt keines der drei Fahrzeuge.

Doch vielleicht gerade wegen dieser tragischen Geschichte des Scheiterns ist die Sehnsucht der Fans nach einem passenden Nachfolger besonders groß. Kurz flammte Hoffnung auf, als BMW die Studie „M1 Hommage“ präsentierte. Immerhin: im i8 sind einige Designmerkmale dieses Fahrzeugs enthalten. Derzeit ist gerüchtehalber wieder ein M1-Nachfolger geplant. Angeblich ein Kooperationsprojekt zwischen McLaren und BMW. Noch angeblicher soll auf der IAA 2017 das erste Zwischenergebnis präsentiert werden. Das da lauten soll: 750 PS, fünf Liter Hubraum, Carbon-Chassis.

Irgendwann muss BMW den Lamborghinis und Ferraris die Stirn bieten. Und wenn es wieder schief geht, dann dürfte die Formel eins vor jedem Rennen der neuen Procar-Serie ein Showrennen hinlegen. Falls Ecclestone das bezahlen kann. (fpi)