Britische Autogeschichte: Zwischen den Kriegen

Seite 3: Daimler und Aston Martin

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1935 wurde der S.S. 100 vorgestellt. Wegen seiner sportlichen Fahrleistungen mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 Meilen pro Stunde (über 160 km/h) und seiner eleganten Silhouette wurde er mit dem Zusatznamen „Jaguar“ versehen. Der Wagen kostete einen Bruchteil eines Bentleys, war aber schneller und handlicher. Der Rest ist Geschichte.

Faszinierende Luxusmotoren von Daimler

Die Daimler Motor Company konnte unter der BSA-Ägide in der Zwischenkriegszeit faszinierende Technik für die Reichsten der Reichen realisieren. So entstand 1926 mit dem Daimler Double-Six des Konstruktionschefs Lawrence Pomeroy der erste europäische V12-Motor. 1930 kaufte BSA auch die „befreundete“ Marke Lanchester, die in Daimler eingegliedert wurde.

Im Jahr darauf konnte Daimler das erste Fahrzeug mit hydraulischem Drehmomentwandler und Planetenradsatz-Vorwählgetriebe vorstellen. Die Konstruktion, aus der später die ersten Automatikgetriebe hervorgingen, stammte von Lanchester. In der Folge wurde der Double-Six-Zwölfzylinder von einem Reihenachtzylinder „Straight Eight“ abgelöst, der für Jahrzehnte als Synonym für einen kraftvollen und kultivierten Oberklasse-Antrieb galt.

Mehr als eine Marke: Aston Martin

Die Marke Aston Martin mischte große Namen wie Alfa Romeo, Mercedes und Bentley auf den Rennstrecken Europas tüchtig auf. Die Langstreckenrenner sorgten zwar in Le Mans oder Spa-Francorchamps für Furore und schufen schnell eine begeisterte Fangemeinde. Viel Geld brachten sie aber nicht ein. Erst 1936 begann die Marke aus wirtschaftlichen Gründen alltagstaugliche Straßenautos mit sportlichem Anspruch zu produzieren.

Sie schafften es, den Kunden etwas ganz Besonderes für das viele Geld zu bieten. Auf einen Aston Martin war man stolz, er repräsentierte ein exklusives Lebensgefühl. Bereits 1937 formierte sich der Aston Martin Owners Club, der erste Automarkenclub der Welt. Zwei Jahre später wird von Deutschland aus die Welt mit der bis dato schlimmsten Katastrophe überzogen. Im nächsten Teil unserer britischen Automobilgeschichte werden wir deren Entwicklung in der Nachkriegszeit skizzieren. (chlo)