Dacia Sandero: Erste Ausfahrt

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ESP? Gibt's nicht!

Aufgrund der wenig sportlichen Leistung fällt es schwer, das Sandero-Fahrwerk in Kurven an seine Grenzen zu bringen. Wer den Rumänen dennoch scheucht, wird mit deutlichem, aber unproblematischen Untersteuern belohnt. Die gut abgestimmte, nicht zu leichtgängige Servolenkung liefert bei solchen Manövern genug Rückmeldung. Die Stopper mit serienmäßigem ABS und elektronischer Bremskraftverteilung kommen mit den 1100 Kilogramm des Rumänen gut klar – trotz der klassenüblichen Trommelbremsen an der Hinterhand. Damit endet die Liste der elektronischen Fahrdynamik-Helfer aber auch schon: ESP ist im Sandero generell nicht lieferbar. Renault begründet diesen Schritt mit den hohen Entwicklungskosten. Angeblich seien potenzielle Sandero-Kunden nicht gewillt, einen höheren Basispreis in Kauf zu nehmen, den die Entwicklung eines optionalen ESP mit sich brächte.

Gute Komfortwertung

Zwar haben wir den elektronischen Schleuderschutz bei unserer ersten Ausfahrt im kroatischen Ferienort Split nicht vermisst. Dass ein derart sicherheitsbewusster Hersteller wie Renault sich mit dem Kostenargument herausredet und ESP erst gar nicht anbietet, verwundert dennoch. Insgesamt ist das Fahrverhalten auf trockener Straße gutmütig und, aufgrund der langen Federwege, erstaunlich komfortabel. Der Aufbau wankt in der Kurve merklich mit, dafür jedoch verdaut der Unterbau auch gröbere Unebenheiten klaglos. Lediglich kurze, harte Stöße – etwa beim Überfahren von Bremsschwellen – dringen deutlich spürbar zu den Passagieren durch.

Wirklich günstig

Dacia bewirbt den Sandero mit einem Kampfpreis von 7500 Euro, unser Testwagen ist allerdings deutlich teurer. In der Top-Ausstattung und mit Top-Motor sind 10.000 Euro für den Rumänen fällig. Wer noch mehr Luxus will, kann Extras wie 15-Zoll-Leichtmetallfelgen (600 Euro) oder ein 4×15 Watt CD-Radio (460 Euro) mit MP3-Funktion (50 Euro) ordern. Aber selbst wer sich einen voll ausgestatteten Sandero vor die Tür stellt, kommt nicht über einen Preis von 12.450 Euro hinaus. Zum Vergleich: Der kleinere Chevrolet Aveo mit 84 PS kostet in der mittleren LS-Ausstattung bereits 12.090 Euro. Wer ihn mit einer Klimaanlage ordert, treibt den Preis auf 13.090 Euro. Ein vergleichbarer Sandero im Lauréate-Trimm plus Klimaanlage und CD-Radio (Paketpreis: 1250 Euro) rollt für deutlich günstigere 11.250 Euro vom Händlerhof.