Gewinnsucht

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Doch wie lange ist es Kunden vermittelbar, dass sie bei einem fünf, sechs Jahren alten Auto mit gewaltigen Summen für Aufrechterhaltung des Betriebs rechnen müssen? Geradezu unverschämt ist auch die inzwischen weitverbreitete Taktik, Serienfehler so lange als „bedauerliche Einzelfälle“ zu deklarieren, bis eine gewisse Menge an Kunden auf die Barrikaden geht. Doch solche Dinge werden heute durch Foren schnell verbreitet. Die Hersteller riskieren viel: Opel hat sich von seinen übertriebenen Sparanstrengungen Anfang der 1990er-Jahre noch immer nicht komplett erholt. VW hat mit maladen Steuerketten und problembehafteten Doppelkupplungsgetrieben eine Menge Sympathien verspielt.

Schöner Schein

Kaschiert wird das Sparstreben beispielsweise durch schön anzusehende, beschichtete Kunststoffe im Innenraum – ein monetärer Einsatz, der selbst harten Controllern nur ein müdes Lächeln entlockt. Dem Neuwagenkäufer wird so im Autohaus eine Hochwertigkeit suggeriert, die langfristig nicht in mehr Haltbarkeit mündet. Zumindest so viel scheint festzustehen: Für Menschen, die aus finanziellen Gründen auf ältere Autos angewiesen sind, wird die künftige Kaufentscheidung nicht einfacher. (mfz)