Diesel: Bundesumweltministerin für Stufenplan

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) macht im Diesel-Abgasskandal einen Schritt auf die Autohersteller zu. „Mir geht es nicht darum, sofort flächendeckend in Deutschland alle Diesel nachzurüsten“, sagte Schulze

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Bundesumweltministerin Svenja Schulze

(Bild:  BMU/Sascha Hilgers )

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  • dpa

Bundesumweltministerin Schulze spricht sich gegen eine sofortige Umrüstung aller alten Diesel aus.

(Bild:  BMU/Sascha Hilgers )

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) macht im Diesel-Abgasskandal einen Schritt auf die Autohersteller zu. „Mir geht es nicht darum, sofort flächendeckend in Deutschland alle Diesel nachzurüsten“, sagte Schulze der Welt (Ausgabe vom 28. Mai 2018). Sie plädiere vielmehr für einen Stufenplan für die technischen Umbauten an Motoren. Zunächst sollten gezielt Fahrzeuge dort nachgerüstet werden, „wo die Luft besonders schlecht ist“. Auf diese Weise könnten Fahrverbote verhindert und der finanzielle Aufwand begrenzt werden. „Die Gesamtkosten lägen dann eher im niedrigen, einstelligen Milliardenbereich“, sagte Schulze.

Sie sieht die Automobilindustrie in der Pflicht, verfügt allerdings über keine rechtliche Handhabe. „Es gibt keine Möglichkeit, sie zu zwingen“, sagte Schulze. Die Hersteller wollen nur mit Softwareupdates die Schadstoffe senken. Dabei geht es im Wesentlichen um die Erhöhung der wieder in den Ansaugtrakt zurückgeführten Abgasmenge. Damit wird die Verbrennung minimal schlechter, die Temperatur um Brennraum sinkt ein wenig. In der Folge sinkt auch der Stickoxidgehalt im Rohabgas. Als weitere Maßnahme variieren die Hersteller ein Einspritzzeiten und -mengen. Die Nachrüstung von SCR-Kats lehnen die Hersteller als zu aufwendig und zu teuer ab.

(mfz)