Elektrisch abgefahren: Tesla Roadster 1.5 Signature Edition

Seite 5: Elektrisch abgefahren: Tesla Roadster 1.5 Signature Edition

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Drei Stufen zum Glück

Der metallene Gangwahl-Hebel unseres Testfahrzeugs hat lediglich drei Positionen: Drive, Neutral und Reverse. Zwar fällt das Drehmoment der Tesla-Antriebs ab circa 6000 U/min konstant ab, doch wirkt der Motor bis zum Erreichen der Höchstgeschwindigkeit kraftvoll genug. Auf abgestufte Vorwärtsgänge kann der Tesla 1.5 also verzichten, es genügt ein Untersetzungs-Getriebe, das die Motordrehzahl mit konstanter Untersetzung Richtung Hinterachse schickt. Für den Rückwärtsgang wird einfach die Drehrichtung des Motors geändert – und natürlich die Leistung reduziert. Die erste Untersetzung gefällt in der Praxis – die fehlenden Gangwechsel haben wir keine Sekunde lang vermisst.

Automobiler Höhepunkt des Jahres?

Tesla hat das Konzept "Elektro-Pkw" aus ihrer der Öko-Nische geholt, wo sich bislang eher ebenso lahme wie hässliche Entlein aufhielten. Die Tesla-Macher setzen hingegen bewusst auf eine zahlungskräftige Kundschaft, die aus ihrer Freude am Fahren keinen Hehl machen und für die nur das Neueste vom Neuen gerade gut genug ist. Und die Umsetzung ist ultramodern, ein Hybrid ist aus Sicht der Tesla-Macher vollkommen veraltet. Kein Wunder: Das Tesla-Projekt ist eng mit der Internet-Ökonomie verwoben. Die Modellbezeichnung "1.5" – vergleichbar mit der Nummerierung von Software-Versionen – spricht Bände.

Prominente Geldgeber

Die Liste der Tesla-Investoren liest sich wie ein Who-is-Who des Silicon Valley, unter ihnen finden sich Google-Mitbegründer Larry Page und Pay-Pal-Erfinder Elon Musk. Vielleicht wird der Tesla das erste Elektroauto, das einen Börsen-Hype auslöst. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg: Auch wenn der aktuell für US-Kunden verkündete Basispreis von 109.000 US-Dollar (72.600 Euro) deutlich unter den Kosten für eines der raren Exemplare mit EU-Zulassung liegt, ist der Tesla keineswegs ein Schnäppchen. Und wie es um die Langlebigkeit und vor allen Dingen um die Sicherheit seiner Li-Ion-Akkus bestellt ist, wird sich im Alltag herausstellen. Hybrid-Pionier Toyota setzt jedenfalls auf verschiedene Akku-Technologien für den Serieneinsatz. Und die derzeit so umjubelten Li-Ion-Speicher sind aus Sicht der Japaner auch nur ein Meilenstein auf dem Weg zum Super-Akku der Zukunft.

Siehe hierzu auch das Interview mit Tesla-Manager Aaron Platshon, zuständig für Marketing und Vertrieb in Europa, auf heise Autos. (imp)