Eine Spur besser

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München, 7. Juli 2015 – Der als neu vermarktete Fiat 500 C sieht zumindest von außen eigentlich genauso aus wie sein Vorgänger. Gut, die Lampentechnologie ist neu, die Heckleuchten ziert jetzt eine Zierfläche in Wagenfarbe und aus einem Chrom-Bärtchen in der Front wurden zwei. Wir fuhren den Zweizylinder mit Faltdach, um eventuell übersehenen Verbesserungen auf die Spur zu kommen.

Sportlicher Klang, aber ungenaue Automatik

Der nach wie vor 3,57 Meter lange und 1,89 Meter breite Stadtflitzer überzeugt weiterhin mit seiner Wendigkeit, einer sehr leichtgängigen Lenkung und einem für die Großstadt ausgelegten, komfortablen Fahrwerk. Der 0,9 Liter kleine TwinTurbo-Ottomotor mit 85 PS arbeitet akustisch markant, aber unaufgeregt, sein Drehmoment lässt sich mit dem manuellen Fünfganggetriebe gut portionieren. Vom Automatikgetriebe sollten auch schaltfaule Fahrer weiterhin die Finger lassen. Zu ungenau reagiert sie auf die Wünsche von Fahrer und Motor und die ersten drei Gänge reichen in der Stadt und auf dem Land für eine amüsante Fahrt völlig aus. Denn um das 970 Kilogramm leichte Faltdachauto zum spontanen Überholen zu motivieren, sollte der Drehzahlmesser gegen 4000 Touren anzeigen.

Gegen Aufpreis wird aus dem ursprünglichen Zeigerinstrument ein sieben Zoll großer TFT-Bildschirm, auf dem die maximale Geschwindigkeit von 173 Kilometern pro Stunde digital angezeigt werden kann, wenn man so schnell fahren will. Denn der Fiat ist nicht wirklich für solche Tempi erdacht worden und dabei sollte es eigentlich auch bleiben. Der Tempo 100-Sprint in elf Sekunden macht da schon mehr Spaß. Dabei zeigt sich, dass weder bei geschlossenem noch bei offenem Dach übermäßig viel Motorenklang in den Innenraum dringt. Ein tiefes Grummeln im hohen Drehzahlbereich ist alles.

Wird das Dach elektrisch komplett zusammengefaltet, besteht auch weiterhin das Problem, dass nach hinten die Sicht gleich Null beträgt. In der vorletzten Öffnungsposition, in die es beim Öffnen des 185 Liter fassenden Kofferräumchens automatisch fährt, bietet eine Glasscheibe aber vollen Durchblick. Die bemerkenswertere Literzahl des in der Loungeausstattung 17.150 Euro teuren Cabrios ist jedoch die des Spritverbrauchs. Der 35 Liter kleine Benzintank soll eine Reichweite von über 900 Kilometern ermöglichen, jedenfalls, wenn man die Werksangabe von 3,8 Liter Benzin auf 100 Kilometern zugrundelegt. Denn klar ist, dass die Spanne zwischen minimalem und höchstem Verbrauch auch bei diesem modernen Downsizing-Motor weit stärker vom Fahrer beeinflussen lässt als bei einem altmodischen Brot- und Butter-Motor mit einem höheren Zyklusverbrauch.

Viele neue Teile

Fast so groß in Litern ist das neue Handschuhfach. Ja genau, der neue Fiat 500 hat ab sofort ein Handschuhfach. Es ist eines der auffälligeren von insgesamt 1900 Teilen, die Fiat bei der Modellpflege angefasst und geändert haben will. Dass ein so kleiner Wagen aus mehr als doppelt so vielen Teilen bestehen soll, lässt auf den ersten Blick staunen. Was ebenfalls neu ist, sind die zu den 13 Farben hinzukommenden sechs Second Skin-Farbversionen, also Zweifarblackierungen, zum Preis einer Einzelfarbe. Ansonsten stehen nur noch seltsam beklebte Camouflage-Varianten zur Wahl. Vielleicht folgen ja später noch mehr Kombinationsmöglichkeiten, denn schick sehen sie aus.

Die Sitze wurden leicht verbessert, das Lenkrad ist moderner gestaltet und das Smartphone ist nun in ständigem Kontakt mit dem Infotainment mit seinem fünf Zoll großen Display in der Mittelkonsole. Insgesamt stehen zehn verschiedene Interieurfarben zur Wahl. Der neue Fiat 500 rollt noch bis Ende Juli mit einem 500 Euro-Begrüßungs-Preisnachlass zu den Händlern. Mit einem Einstiegspreis von 12.250 Euro für den 69 PS starken Fiat mit festem Dach, ist nicht nur das Design, sondern auch der Preis gleichgeblieben.