Kein Lifestyle

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Antrieb des neuen, auf 18,2 Zentimeter Bodenfreiheit angehobenen Kalina ist ein 1,6 Liter großer Vierzylinder-Ottomotor mit 98 PS und einem maximalen Drehmoment von 145 Nm. Er hängt gut am Gas und fühlt sich lebendig an, was nicht zuletzt am lobenswert geringen Leergewicht von 1,1 Tonnen liegen dürfte. Der Sprint bis Tempo 100 dauert 12,7 Sekunden, bei 169 Kilometer pro Stunde endet jegliche Beschleunigung. Wer moderne Getriebe von Honda oder VW kennt, wird das manuelle Fünfgang-Getriebe als hakelig empfinden und die Schaltwege zu lang finden.

Doch kein Lifestyle

Die Zahnstangenlenkung mit elektromechanischer Unterstützung ist vielleicht schon ein wenig zu leichtgängig. Was uns bei einem Produkt aus Russland nur wenig wundert, aber sehr erfreut, ist die Federung mit ihren langen Federwegen und einer schluckfreudigen Auslegung. Selbst Schlaglöcher werden von ihr sanft weggebügelt, die Feindämpfung erledigt der matratzenweiche Sitzschaumgummi. Das ist eine Tugend auf Straßen, welche die meisten deutschen Autofahrer nicht einmal Geländewagen zumuten würden und auf denen doch jeden Tag ganz normale Pkw das häufigste Verkehrsmittel sind.

Der Kalina Cross überrascht mit einer Höherlegung, die offenbar nicht nur unter marketinggerechten Showaspekten sondern unter praxisnahen Gesichtspunkten gestaltet wurde. Sie bietet dank der schluckfreudigen Federung genau das, was die russische Landbevölkerung sonst den Dorfschmied machen lassen würde. Also doch kein Lifestyle – sondern die Bauern-Ausführung! Hierzulande wird man ihn wohl vor allem als Alternative zum Dacia Sandero Stepway sehen. Beide bieten viel Auto für wenig Geld. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sowohl Lada als auch Dacia Teil von Renault-Nissan ist. (fpi)