Fahrbericht: VW Golf GTI Clubsport

Nischenjubiläum

Dass Volkswagen seit 1976 rund zwei Millionen Golf GTI verkaufte, liegt wohl auch daran, dass er sich eine eigene Nische erarbeiten konnte. Anfang nächsten Jahres kommt mit dem Jubiläumsmodell zum 40. Geburtstag der Golf GTI Clubsport heraus. Er ist mit 290 PS der stärkste serienmäßige Golf GTI aller Zeiten

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 23 Kommentare lesen
Fahrbericht: VW Golf GTI Clubsport 14 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Marcel Sommer

Faro, 25. November 2015 – Vom ersten Golf GTI wollte Volkswagen 5000 Stück verkaufen, man vermutete eine ziemlich kleine Nische. Dass es seit 1976 rund zwei Millionen Stück geworden sind, lag daran, dass dieses Modell sich gewissermaßen eine eigene Nische erarbeiten konnte. Anfang nächsten Jahres kommt mit dem Jubiläumsmodell zum 40. Geburtstag der Golf GTI Clubsport heraus. Er ist mit 290 PS der stärkste serienmäßige Golf GTI aller Zeiten.

Die hohe Leistung auf die Fahrbahn zu bringen hilft auch beim Clubsport die aus dem GTI Performance bekannte elektronisch geregelte Vorderachs-Differenzialbremse von Borgwarner. In Kombination mit der in drei Stufen bis hin zur kompletten Deaktivierung regelbaren Traktionskontrolle sorgt sie dafür, dass aus Kurven noch schneller herausbeschleunigt werden kann. In der Lenkung ist die Kraft zwar spürbar, aber nie störend. Wie gewohnt folgt der GTI Clubsport jedem noch so kleinen Lenkbefehl in bekannter Direktheit. Zum ersten Mal sind Semi-Slick-Reifen im Angebot. Damit diese ihre Vorteile entfalten können, bedarf es allerdings einer Reifentemperatur, die normalerweise nicht in der Stadt erreicht werden sollte.

Karo und Golfball, so will es die Tradition

GTI-typisch ist auch im Clubsport das Karomuster der serienmäßig verbauten Sportsitze mit hervorragendem Seitenhalt. Das Golfballdesign des Schaltknaufs gehört zum traditionellen GTI-Interieur. Nach 5,9 Sekunden fliegt die Tachonadel über die 100er-Markierung und stoppt erst bei echten 250.

Wie die Leistung steigt beim Einsetzen der Boost-Funktion auch das maximale Drehmoment für einen Augenblick von zehn Sekunden an. Bis zu 380 Nm, so viel wie beim Allradmodell Golf R, wirken dann auf die Getriebeeingangswelle und je nach Gangstufe ein Vielfaches davon auf die beiden Antriebswellen.

Einen kleinen Trick, wie die zusätzliche Leistung und Kraft nicht nur zehn, sondern zwanzig Sekunden lang abgerufen werden kann, gibt es auch. Aber nur beim GTI mit sechsstufigem Doppelkupplungsgetriebe anstatt des manuellen Sechsganggetriebes. Wird dem knapp 1,4 Tonnen schweren Wagen durch die Launch-Control vom Stand weg alles abgefordert, gibt es zehn-Extra-Power-Sekunden. Der Sound aus den beiden Endrohren klingt der Leistung und dem Image des GTI angemessen rotzig und kündet von einem Spritverbrauch jenseits der 6,9 Liter Normverbrauch.

Wer einen der 34.500 Euro teuren VW Golf GTI Clubsport besitzen möchte, sollte sich beeilen. Denn der offiziell nicht limitierte Sportler wird nur bis Herbst kommenden Jahres produziert.

Anreise, Verpflegung und Probefahrt gingen auf Kosten des Herstellers. (imp)