Der Bayer mit Facelift und Euro-6-tauglichem Diesel

Fahrbericht: der neue BMW 330d

Das Facelift ist dem BMW 3er kaum anzusehen, die wichtigsten Neuerungen finden sich unter dem überarbeiteten Blechkleid – allen voran der 3,0-Liter-Diesel, den es bereits als Euro-6-Version gibt

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Von
  • gh
Inhaltsverzeichnis

Rottach-Egern, 1. September 2008 – Es duftet nach Kuhfladen und frisch gemähtem Heu, die natürlichen Aromen sorgen auch bei uns im Innenraum für ländliche Atmosphäre. Der geliftete BMW 330d, mit dem wir unterwegs sind, kann zur Geruchskulisse dagegen nur wenig beitragen: Mit dem optionalen BluePerformance-Paket hält er bereits jetzt die Euro-6-Norm ein, und das ein Jahr, bevor die Euro 5 gefordert ist.

Ein bisschen Gina

Das Blechkleid des neuen 3er haben die Designer nur sehr vorsichtig angefasst. Mercedes-C-Klasse und Audi A4 sind neu und zwingen die Bayern zu kosmetischen Maßnahmen. Aber die jetzt seit 33 Jahren fahrende 3er-Reihe liegt in der Käufergunst ganz vorne, muss also nicht mit radikalen Änderungen auf sich aufmerksam machen. Front und Heck wirken etwas dicker, der Nierengrill rutscht eine halbe Hand breit nach oben. Laut BMW rückt der Mittelklasse-Wagen optisch in die Nähe des imposanten neuen 7ers – was wir nur teilweise bestätigen können. Die Wuchtigkeit der Ober-Bayern erreicht der vergleichsweise kleine 3er bei weitem nicht. Wir fühlen uns vielmehr an die bereits im Jahr 2000 entwickelte und nun im neu eröffneten BMW-Museum vorgestellte Studie „Gina“ erinnert. Deren Stoffüberzug liegt scharfkantig über dem Fahrzeugrahmen. Und ebenso fein geschnitten wirkt die Motorhaube des neuen 3er, zwei von vorne nach hinten verlaufende Linien drücken sich von unten in das Blech.

Glühende Leuchtbänke

Für die Hersteller scheint es immer wichtiger zu werden, sich auch durch das Licht-Design einen unverwechselbaren Markenauftritt zu verschaffen. Audi macht das mit Front-LED-Lichtbändern vor, der 3er strahlt bei Ausrüstung mit dem optionalen Xenonlicht (970 Euro) mit dem aus 7er und 5er bekannten Corona-Licht-Tagfahrlicht in die Gegend. Seine Heckleuchten fallen durch stabförmige Elemente auf, die vom Hersteller als „glühende Lichtbänke“ bezeichnet werden. An dieser Stelle spüren wir tatsächlich die Verwandtschaft zum neuen 7er, wo diese Technik allerdings deutlich kräftiger wirkt.