Karmann meldet Insolvenz an

Seite 2: Karmann meldet Insolvenz an

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Geordneter Rückzug
Erst im vergangenen Februar gab es wieder einen kleinen Lichtblick: In Kooperation mit dem norddeutschen Stromversorger EWE wolle man Elektroautos bauen, sogar die komplette Entwicklung sollte demnach bei Karmann erfolgen. Ob aus diesem Projekt noch etwas wird, ist vorläufig unklar. Das Insolvenzverfahren wird wohl dazu führen, dass tatsächlich nur noch der Bereich Dachsysteme als erhaltenswert betrachtet wird. Vielleicht gilt diese auch für die technische Entwicklung, in der auch noch kleinere Fahrzeugentwicklungsprojekte denkbar wären. Das Land Niedersachsen hat bereits seine Bereitschaft zur Hilfe bekundet. Es bestehe die Chance auf eine Transfergesellschaft für die Beschäftigten, zitiert die Süddeutsche Zeitung eine Sprecherin der Staatskanzlei. Nach Angaben der IG Metall sind 3470 Arbeitsplätze betroffen.

Chance Insolvenz?
Karmann ist in der Vergangenheit mehrfach vorgeworfen worden, es sich in der Rolle des Auftragsfertigers zu bequem gemacht zu haben. So habe man es letztlich verpasst, die Entwicklungskompetenzen auszubauen, schließlich war demnach auch kein Investor mehr für das Unternehmen zu begeistern. Insofern mag die Insolvenz vielleicht sogar neue Chance bieten. Bei den Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern hat der Insolvenzverwalter hoffentlich mehr Glück als die bisher Verantwortlichen. Das Unternehmen sei im Kern sanierungsfähig und praktisch frei von Bankkrediten, heißt es bei Karmann, auf eine hoffnungslose Finanzsituation ist der Niedergang demnach nicht zurückzuführen. (ggo)