Klartext: "Klartext"

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Ich habe immer den Kollegen Jürgen Kuri aus dem Newsroom bewundert, schon vor vielen Jahren, als ich ihn das erste Mal traf: Da saß er und watete in seiner äußerlichen Seelenruhe durch den Morast im Dschungel des Freitags-Flamewars, aus dem er nur die wirklich übergriffigen oder gesetzeswidrigen Auswüchse herauszupfte. Jürgens Vorgehen ist sicherlich nicht das einzig funktionierende, ja: Ich würde es ganz bestimmt nicht jeder Redaktion empfehlen, aber ich habe seinen Einsatz für die Meinungsfreiheit stets bewundert.

Wer so viel Arbeit in Kauf nimmt, der muss das schon wirklich wollen mit der freien Äußerung von Meinungen, von denen jeder Mensch zu jedem Thema eine hat, die er zwischen zwei Zeilen Code am Nachmittag ins Forum snipert. Das prägte mich über die Jahre. Deshalb spreche ich auch mit Nazis, und sei es nur, um ihnen kategorisch zu widersprechen in ihrer ebenso kategorischen Provokation.

Der reeechd mich auf!

Aus diesen beschriebenen Umständen heraus wollen wir, ja: will ich ganz persönlich, dass Sie sich melden. Wenn es zwackt mit dem Alu, wenn die allgemeine Diskussion nicht ausreicht: Sie erreichen mich per E-Mail sehr gut. Ich habe bisher jedem Leser zumindest kurz geantwortet und werde das tun, solange die Nachrichtenmenge das zulässt.

Viele Impulse für eine bessere Arbeit kommen aus der Leserschaft, viele tolle Ideen. Als mir das Forum einen Strauß guter Ideen überreichte für Themen, musste ich an den leider verstorbenen Pieter Hintjens denken: Die Community ist alles. Der Einzelne überschätzt sich. Ich weiß, dass ich Manchem auf dem Grenzgang zwischen „angespitzt“ und „gaulandesque“ auch einmal zu viel zumute. Ventilieren Sie das dann an mich. Denn wenn der Leser sagt, was er möchte, müssen wir gleich viel weniger raten. (cgl)