Modelloffensive „More roads to Harley-Davidson“

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Nun sollen Modelle mit vier verschiedenen Hubräumen zwischen 500 und 1250 cm3 entstehen. Matt Levitch hat bereits letztes Jahr angekündigt, eine Milliarde US-Dollar (circa 850 Millionen Euro) zu investieren, um in den nächsten zehn Jahren hundert neue Modelle zu entwickeln und zwei Millionen neue Kunden zu Harley-Davidson zu locken. Harley-Davidson hat jetzt ein Video auf seiner amerikanischen Homepage veröffentlicht mit eben dem Titel „More roads to Harley-Davidson“, wo einige neue Bikes zu sehen sind.

Erstes Großserien-Elektrobike

Als erste Motorradmarke wird Harley-Davidson Elektromotorräder in Großserie bauen. Ausgerechnet Harley-Davidson, deren Kunden den polternden V2-Sound so lieben. Die Experten streiten sich darüber, ob das gutgehen kann. Jetzt hat Harley-Davidson Fotos des serienfertigen Modells Livewire veröffentlicht, die nächstes Jahr ab August bei den Händlern stehen wird. Den Prototypen konnten wir bereits vor rund drei Jahren probefahren. Das Design sieht erfreulich attraktiv aus. Die Entwickler begingen nicht den Fehler, sich zu weit vom Motorrad mit Verbrennungsmotor zu entfernen. Der riesige Batterieblock ist clever in das Design integriert. Über die Kapazität der Batterie schweigt sich Harley-Davidson allerdings noch aus. Ein massiver Rahmen umschließt den Akku eng und auch die Tankattrappe wertet den Anblick auf. Die Sitzbank ist sehr kurz geraten, da darf die Sozia keinen Zentimeter nach hinten rutschen, sonst sitzt sie auf dem breiten Hinterrad. Die Front mit der kleinen Lampenmaske sieht nach einer typischen Harley-Davidson aus.

Aber es kommt noch besser: Harley-Davidson kündigt eine ganze Reihe weiterer Elektromotorräder an, die allerdings deutlich kleiner und leichter ausfallen sollen. Die meisten Zeichnungen dazu lassen eher auf vergrößerte Fahrräder schließen. Als Urban-Bike macht das aber absolut Sinn. Michelle Cumbier, Chief Operating Officer von Harley-Davidson, verspricht: „Sie werden leicht zu fahren und weniger einschüchternd für neue Kunden sein.“

Reiseenduro von Harley-Davidson

Das wohl ungewöhnlichste Bike für Harley-Davidson wird die Pan America 1250 sein. Es wäre die erste Reiseenduro der US-Marke und sie wird es gegen die etablierte Konkurrenz, vor allem gegen den ausgereiften Bestseller BMW R 1200 GS, sehr schwer haben. Zumal das Design der Pan America 1250 gewöhnungsbedürftig ist. Sie trägt zwar die klassischen Attribute einer Reiseenduro wie lange Federwege, Kreuzspeichenräder und aufrechte Sitzposition, aber sie ist wuchtig wie ein Panzer und der flache, eckige Scheinwerfer wirkt unfreundlich.

Ganz besonders das Gewicht dürfte interessant werden, denn Harley-Davidsons sind traditionell sehr schwer geraten. Der V2-Motor ist wassergekühlt, hat zwei obenliegende Nockenwellen und einen größeren Winkel als die althergebrachten 45 Grad. Das verspricht ausreichend Leistung und die Einhaltung der strengen Euro4-Norm. Ebenfalls völlig neu wurde der Rundrohrrahmen und die Schwinge für die Pan America 1250 entwickelt.