Modelloffensive „More roads to Harley-Davidson“

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Bei den Federelementen griff Harley-Davidson zur Marke Showa, am Vorderrad verzögern Monoblock-Bremsen von Brembo. Dazu kommen die üblichen Reiseenduro-Zutaten wie Motorschutz, Sturzbügel und Handprotektoren. Mit Sicherheit wird die Pan America 1250 moderne elektronische Assistenz-Systeme wie mehrstufige Traktionskontrolle, Kurven-ABS und diverse Fahrmodi sowie ein TFT-Display bekommen. Auf jeden Fall wird sie die Harley-Davidson mit der größten Sitzhöhe aller Zeiten sein.

Bleibt die Frage, ob die Pan America 1250 gut ankommen wird. Der traditionelle Harley-Davidson-Käufer liebt Cruiser, Bobber oder Chopper, der typische Reiseendurist hingegen kann mit der US-Marke nichts anfangen. Die Schnittmenge dürfte also eher klein ausfallen.

Schicker Streetfighter

Sehr schick kommt dagegen der Streetfighter mit 975-cm3-V2 daher. Ein bisschen im Stil der nicht mehr existenten Marke Buell. Im Mittelpunkt steht der Motor, darauf thront ein wuchtiger Tank, das kurze Heck steht hoch und lässt viel Luft zum breiten Hinterreifen und vorne geriet der Rundscheinwerfer sehr kompakt. Eine Upside-down-Gabel federt das Vorderrad, das von zwei Scheibenbremsen und Brembo-Monoblock-Bremsen verzögert wird. Dazu unterstreichen zwei fette Auspuffkrümmer und ein prägnanter Schalldämpfer den aggressiven Auftritt.

Allerdings will der Zahnriemenantrieb zum Hinterrad nicht so ganz ins Bild eines Streetfighters passen. Sie könnte ein echter Erfolg werden, denn schon bei den Buells ging ein großer Teil der Faszination von dem mächtigen Drehmoment und dem V2-Sound aus. Wenn das Fahrwerk jetzt auch noch gut funktioniert und der Preis nicht zu hoch angesiedelt wird, würden sicher viele der immer noch zahlreichen Buell-Fans bei der Streetfighter 975 zugreifen.

Im flachen Brat-Style

Optisch gelungen ist auch die Custom 1250 im flachen Brat-Style. Dieser Stil zeichnet sich durch gekürzte Federwege, eine knapp über dem Hinterrad befindliche Sitzbank, einen kleinen Tank, kurze Schutzbleche und fette Bobber-Reifen aus. Eher ungewöhnlich sind die beiden wie bei einem Scrambler auf einer Seite hoch verlegten Auspuffe, sie fügen sich aber harmonisch ins das Gesamterscheinungsbild ein. Die Custom wird offensichtlich vom gleichen Motor wie die Pan America 1250 angetrieben. Der flache, breite Lenker sorgt für ein verbessertes Einlenkverhalten. Ein kleiner Rechteck-Scheinwerfer mit vermutlich LED-Technik sorgt für Licht, während sich Harley-Davidson beim Rücklicht einen besonderen Gag hat einfallen lassen: Es sitzt als flacher Balken direkt oberhalb des Kennzeichens, das wiederum auf beiden Seiten von schmalen Blinkern eingerahmt wird.