Langweilig ist an diesem Bike nur der Name

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"Aprilia RSV4 Factory APRC ABS". Um diese Modellbezeichnung ausschreiben zu können, hätten sie das Motorrad eigentlich drei Meter lang bauen müssen. Davon abgesehen ist sie momentan ein Favorit für die Sportfraktion, die gerne auf Rennstrecken ihre Runden dreht - Adrenalin garantiert

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Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Ingo Gach
Inhaltsverzeichnis

"Aprilia RSV4 Factory APRC ABS". Um diese Modellbezeichnung ausschreiben zu können, hätten sie das Motorrad eigentlich drei Meter lang bauen müssen. Davon abgesehen ist sie momentan ein Favorit für die Sportfraktion, die gerne auf Rennstrecken ihre Runden dreht. Die Aprilia RSV4 Factory ist außerdem amtierender Superbike-Champion und hat jetzt ein ABS spendiert bekommen. Wem sich das zu sehr nach Weichspülung anhört, hat noch nie auf dem radikalen Sporthobel in die Bremse gelangt – Adrenalinausschüttung garantiert!

Atemberaubender Zeitraffer

Es ist wie in einem Film mit Zeitraffer. Die eigentlich lange Gerade wird von der Aprilia geradezu aufgesaugt, im nächsten Wimpernschlag ist auch schon die Kurve da. Voll in die Eisen, ein leichtes Pulsieren des ABS ist im Bremshebel spürbar. Die Brembo-Monoblock-Zangen verzögern brachial. Man muss sich schon mit den Oberschenkeln kräftig am Tank abstützen, sonst hebelt es einen fast über die Scheibe.

Ein knapper Zug am Lenker und die Aprilia klappt beinahe wie von selbst in Schräglage. Der Boden kommt atemberaubend nah, der Knieprotektor schleift vernehmlich über den Asphalt, doch das Motorrad liegt absolut ruhig. Ab dem Scheitelpunkt wird das Gas aufgerissen. Der göttliche V4-Motor leistet maximal 184 PS und unter normalen Umständen wäre die Aktion „Gas in Kurve aufreissen“ eine schlechte Idee und würde unweigerlich zum Abflug führen. Doch eine hochsensible Traktionskontrolle greift in Millisekunden ein und verhindert ein Durchdrehen des Hinterreifens. Der Rechner liefert dem breiten 200er-Pneu optimalen Grip und die Aprilia zieht wie auf Schienen aus der Kurve.

Schnell schon im Stand

Schon optisch macht die RSV4 Factory viel her: die schwarz-rote Lackierung wirkt aggressiv und die goldenen Schmiedefelgen runden das edle Bild ab. Einige Karbonteile erfreuen das Kennerauge, das winzige Heck bietet nicht viel Platz, macht aber einen ungemein sportlichen Eindruck.