Praxistest: Honda VFR 800 F Koffer & Inspektion

Koffer Hoffer

Leider erst zum Saisonende kamen die Koffer des Sporttourers im Praxistest, der Honda VFR 800 F. Für den Winter zogen wir auch die 12.000er-Inspektion vor, um Kaltwetterprobleme auszuschließen

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Praxistest Honda VFR 800 F, Praxistest 11 Bilder
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Von
  • Clemens Gleich
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Stuttgart, 2. Dezember 2015 – Es ist spät geworden im Jahr. Die Reisegeschichten mit der Honda VFR 800 F im Dauertest haben wir immer weiter nach hinten geschoben, weil sie mit Rucksack auf den Fotos etwas dämlich ausgesehen hätten, wenn es doch für dieses Fernreisemotorrad ein integriertes Koffersystem gibt. Im November waren die Koffer dann endlich verfügbar. Da die Honda sowieso zur Werkstatt musste, um die Koffer abzuholen, blieb sie gleich etwas länger dort für die vorgezogene 12.000er-Inspektion. Die sollte noch vor dem Winter passieren, damit ausgeschlossen werden konnte, dass das Kaltlaufverhalten der VFR von einem ernsteren Problem herrührt.

Die Koffer

Hondas Koffersystem für die VFR besteht aus einem schwarzen inneren Teil aus unlackiertem Polycarbonat und mit Scharnieren befestigten Außendeckeln, lackiert in Fahrzeugfarbe. Die Träger sind schön versteckt im Heck und auf kurzen Ausläufern der Sozius-Fußrasten. Öffnen, schließen, an- und abnehmen funktioniert wie bei den anderen aktuellen Koffersystemen bei Honda (zum Beispiel Crosstourer): Der Zündschlüssel dreht das beim Händler oder auch Kunden auf Gleichschließung eingestellte Schloss auf eine von drei möglichen Positionen. Eine ist die neutrale, die das Abziehen des Schlüssels erlaubt, eine öffnet den Riegel des Kofferdeckels zum Öffnen, die dritte gibt den Koffergriff frei.

Dieser Griff bedient auch die Befestigungsbolzen, sodass zum Entfernen der Koffer ein Schlüsseldreh und ein schlichtes Wegheben am Griff ausreicht. Damit der Koffer weder ohne Befestigungsbolzen noch mit offenem Schloss am fahrenden Motorrad hängen kann, gibt das Schloss den Zündschlüssel ausschließlich in der Neutralstellung her, die nur mit geschlossenem Deckel und verriegelten Bolzen erreicht werden kann. Das hilft gegen die meisten möglichen gefährlichen Fehlbedienungen. Das komplette System kostet laut Liste 770 Euro plus 302 Euro für die Gepäckbrücke.

An den konkreten Koffern funktionierte das System etwas weniger gut als vom Crosstourer gewöhnt, weil die Koffer nicht so gut passend schließen. Der Grund sind wohl minimal eingelaufene Außendeckel, was beim Lackieren passiert sein kann oder schlicht durch Fertigungstoleranzen. Man muss die Deckel bedacht schließen, damit sie korrekt wasserdichtend sitzen. Es ist mir anfangs passiert, dass ich einfach schnell zugezogen habe und dann beim Öffnen bemerkte, dass die Ränder sich kreuzen, was nicht wasserdicht sein kann. Außerdem sind die Koffer der VFR viel größer, als ich dachte. Aussparungen an ihrer Vorderseite machen Platz für die Beine des Beifahrers, und im Inneren ist genügend Platz für das Kraftrad-Urlaubsgepäck zweier Personen, wenn sie sich auf motorradtypisches Reisen einstellen.