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Herausnehmbares Smartphone ersetzt fest installierten Tachometer

Smart Escooter: Zweirad-Studie von der Daimler-Tochter

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Smart entdeckt den Elektroroller als Fortbewegungsmittel für die City: Auf dem Pariser Autosalon (2. bis 17. Oktober 2010) präsentiert die Daimler-Marke eine Studie namens Escooter

Stuttgart, 24. September 2010 – Smart entdeckt den Elektroroller als Fortbewegungsmittel für die City: Auf dem Pariser Autosalon (2. bis 17. Oktober 2010) präsentiert die Daimler-Marke eine Studie namens Escooter.

Beleuchtete Sidemarker

An dem in Weiß und Grün lackierten Roller fällt das weit hinter dem Sitz platzierte Hinterrad auf. Wie beim Smart Fortwo besteht der Rahmen aus Stahl und Aluminium. Er ist mit austauschbaren Bodypanels aus Kunststoff verkleidet. Eine weitere Besonderheit stellen die lichtdurchlässigen Elemente an der Frontverkleidung dar. Die beleuchteten "Sidemarker" sorgen für bessere Sichtbarkeit und dienen gleichzeitig als Blinker. Der Frontscheinwerfer, das Rücklicht und die Bremsleuchte sind mit LEDs bestückt.

Radnaben-Elektromotor hinten

Für den Antrieb sorgt ein scheibenförmiger Radnaben-Elektromotor im Hinterrad mit einer Leistung von 4 kW (5 PS). Der Motor überträgt seine Kraft direkt aufs Hinterrad. Das Spitzentempo liegt bei 45 km/h. Den Strom für die Reichweite von 100 Kilometer liefern Lithium-Ionen-Batterien. Danach muss der Escooter drei bis fünf Stunden an eine 230-V-Steckdose. Die Ladebuchse befindet sich an der Front unter einem aufklappbaren Smart-Emblem.

Kombinierte Bremsen und ABS

Beim Bremsen genügt ein Handgriff, um das Vorder- und das Hinterrad gleichzeitig zu verzögern – die Bremskraft wird automatisch aufgeteilt. Vorne arbeitet eine konventionelle Scheibenbremse mit Antiblockiersystem, hinten dagegen bremst der Elektromotor mit, der beim Verzögern als Generator arbeitet (Rekuperation). Die Akkus werden zusätzlich über Solarzellen in der Front geladen.

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Airbag und Totwinkelassistent

Die Sicherheitstechnik des Escooter lässt konventionelle Roller weit hinter sich: An Bord sind das erwähnte ABS, ein in der Verkleidung unter dem Lenker integrierter Airbag sowie ein Totwinkel-Assistent, der mit einem blinkenden Dreieck im Rückspiegel auf Fahrzeuge aufmerksam macht. Wie bei Rollern üblich, findet sich unter dem Sitz ein abschließbarer Stauraum mit Platz für die Helme von Fahrer und Sozius. Für den Sozius gibt es einen ausklappbaren Sitz. Die zugehörigen Fußstützen fahren automatisch mit aus. Der Sitz des Mitfahrers kann auch durch eine Gepäckbrücke ersetzt werden.

Smartphone statt Tacho

Als Steuer- und Kommunikationszentrale dient ein geeignetes Smartphone. Es wird in eine Halterung am Lenker eingesetzt, wodurch die Wegfahrsperre deaktiviert wird. Während der Fahrt übernimmt das Telefondisplay die Funktion des Tachometers, es zeigt Informationen zu Reichweite, zum Ladezustand und zur Navigation an. Hat man vergessen, wo man den Roller abgestellt hat, kann man mithilfe der Applikation "GPS-Tracking" auch den Standort ermitteln. Mobil steuern kann der Fahrer auch die Beheizung der Lenkergriffe.

Ergänzung oder Alternative zum Auto

Der Elektroroller stellt laut Smart in der Stadt eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zum Auto dar. Die Marke will damit junge Kunden erreichen, die noch keinen Auto-Führerschein besitzen. Außerdem ließe sich der Escooter gut in das Mietwagenprojekt car2go [1] einbinden.


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