Europa-Marketing-Chef Aaron Platshon im Gespräch

Tesla baut zurzeit vier Elektro-Roadster pro Woche

In unserem Interview erfahren wir, wann Teslas Viertürer zu erwarten ist, und wie die Kalifornier einen 20.000-Euro-Wagen bauen wollen. Die Antworten gibt der Europa-Marketing-Chef von Tesla Motors Aaron Platshon

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Inhaltsverzeichnis

München, 11. August 2008 – Fast lautlos hat die Roadshow für den Tesla Roadster begonnen. Und das nicht nur, weil der Elektroflitzer aus Kalifornien außer einem Surren und Abrollgeräuschen sich akustisch kaum vernehmen lässt. In Europa ist noch kein Fahrzeug in Kundenhand, noch gibt es nicht einmal einen Showroom auf dem Alten Kontinent, wo das Fahrzeug zu besichtigen wäre. Die Redakteure von heise Autos waren unter den ersten, die den Elektrosportwagen Tesla Roadster auf deutschen Straßen ausprobieren konnten. Anlass genug für ein ausführliches Interview mit Tesla-Europa-Marketing-Chef Aaron Platshon. Man merkt sofort, dass die Firma aus dem Silicon Valley stammt und ihr Mitbegründer Elon Musk seine ersten Millionen mit Software gemacht hat (so mit der Bezahlsoftware "PayPal"). Die neueste Variante des Elektro-Wagens nennt sich schlicht "1.5".

Top Leute aus der Branche

Zurzeit geht Tesla selbstbewusst und mit Riesenschritten voran. So wurden einige Topleute aus der amerikanischen Automobilindustrie an Bord geholt, um zum Beispiel Design, Produktion und Vertrieb in hoher Qualität abzuwickeln. Soeben kam Franz von Holzhausen an Bord, der zuvor Designdirektor von Mazda Nordamerika war. Er soll das Auto-Designstudio aufbauen. Von Holzhausen entwickelte für Mazda die Designstudien Nagare und Furai. Zuvor arbeitete er bei General Motors an der Entwicklung des Saturn Skye und des Pontiac Solstice mit – die deutsche Version dieser beiden weitgehend baugleichen Fahrzeuge ist als Opel GT unterwegs. Von Chrysler holte sich Tesla Mike Donoughe als Produktionschef und von Ford kam Deepak Ahuja, der nun das Finanzressort bei den Kaliforniern leitet. Gründer Musk ist bei Tesla mit 55 Millionen US-Dollar (knapp 37 Millionen Euro) engagiert. Außerdem ist er noch an SpaceX beteiligt. Das Unternehmen will im Auftrag der Nasa den Nachfolger des Space-Shuttles bauen und Menschen preiswert ins All befördern, hat aber zuletzt Rückschläge hinnehmen müssen.

Schwarzenegger schiebt an

Anfang Juli 2008 kündigte Tesla auf einer Pressekonferenz mit Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger an, die Angebotspalette unter anderem um einen Viertürer zu erweitern, der in dem US-Bundesstaat gebaut werden soll. Schwarzenegger hatte sich zuvor darüber geärgert, dass Tesla für die Produktion einer rein elektrisch betriebenen Mittelklasse-Limousine, des Tesla 2, ein Werk in Mexiko errichten wollte. Daraufhin schürte der Ex-Schauspieler ein Maßnahmen- und Subventionspaket, worauf Tesla die Errichtung des geplanten Werkes in Kalifornien bekannt gab. Bei der Gelegenheit kündigte Unternehmensgründer Musk dann gleich auch den Tesla 3 an – ein erschwingliches Auto für zirka 30.000 US-Dollar (umgerechnet zurzeit 20.000 Euro). Es könnte bereits in etwa vier Jahren auf den Markt kommen.