Test: DS7 Crossback

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Das Pairen eines Handys konnte man im Testwagen nicht im Stand abschließen. Vollzug wird erst nach ein paar Minuten Fahrt gemeldet – möglich, ja wahrscheinlich ein Bug, denn so kann das keiner gewollt haben. Wenn man bei der Navigation die Perspektive ändert, ist manchmal die Zielführung beendet. Man muss im Anschluss die Route neu starten. Das DAB-Radio stottert beim Losfahren. Ebenso zögert der elektrische Fahrersitz beim Anlassen des Motors kurz, während er in die gespeicherte Position fährt. Das sind alles Eigenheiten, die ein wenig französische Nonchalance verlangen und wohl einige typische BMW- oder Audi-Kunden in den Herzinfarkt treiben könnte. Lobend zu erwähnen sind die Echtzeitverkehrsdaten und die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung mit einer recht hohen Trefferquote.

Leichte Anfahrhektik

Der 177 PS starke Vierzylinderdiesel, teuerster von den drei bislang angebotenen Motoren, verfällt sofort nach dem Anspringen in einen leisen Leerlauf ohne spürbare Vibrationen. Die Achtgang-Wandlerautomatik verwaltet die maximal 400 Nm Drehmoment sehr angenehm. Nur gelegentlich kommt eine leichte Anfahrhektik auf, die aber in Doppelkupplungs-Audis oder Automatik-BMWs auch vorkommen kann. Bei diesen wenigen Gelegenheiten klingt der Turbodiesel auch angestrengt. Ich halte den DS7 mit dem Topdiesel aber für harmonisch motorisiert.

Gleiten bevorzugt

Zumal das Fahrwerk des DS 7 ganz klar anzeigt, dass es Gleiten bevorzugt. Der DS 7 hat eine Stahlfederung mit adaptiven Dämpfern. Komfort und Ansprechverhalten erinnern aber stark an eine Luftfederung. Seltsamerweise ist die Karosserie dennoch immer leicht in Bewegung, was besonders auf Autobahnfahrten gewöhnungsbedürftig ist. Kollege Martin hat sich daran gestört und spöttisch gemeint, dass ein Wackeldackel bald verschlissen wäre.

Ich halte dagegen, dass man auch in einem X5 E70 auf der Autobahn vom Fahrwerk ständig in Bewegung gehalten wird. Da kommt es aber von einem harten Fahrwerk. Im DS 7 fühlt man sich dagegen französisch weich-wiegend. Das macht den französischen Edel-SUV zur echten Alternative gegen die selbsterklärten Premium-Dynamic-SUV. An dieser Stelle möchte man noch eine Träne für die Hydropneumatik verdrücken, die einst Alleinstellungsmerkmal von Citroën war und gerade dem DS 7 besonders gut gestanden hätte.

Schiffig

Passend zum Fahrwerk ist auch die Lenkung eher komfortabel ausgelegt, also rückmeldungsarm bzw. sogar völlig frei davon. Das hat aber auch zur Folge, dass man in dem Frontantriebs-SUV trotz immerhin 400 Nm Drehmoment kaum Antriebseinflüsse in die Lenkung spürt. Zunächst hat man den Eindruck, dass das in einer „schiffigen“ Fahrweise resultiert. Für die Kollegen ist der DS 7 ein behäbiger Luxusliner und auch andere Medien attestieren ihm eine starke Seitenneigung. Ich hatte diesen Eindruck aber nicht. Der DS 7 setzt meines Erachtens seine Priorität auf dem Federungskomfort, lässt sich aber trotzdem sehr souverän ums Eck wuchten. Die Tourerqualitäten gehen hier ganz klar vor dem Talent, flott um die Kurve zu kommen. Der Sportmodus aber zeigt, dass man sich mit dem großen Frontantriebs-SUV auch auf kurvigem Geläuf nicht deplatziert vorkommt.