Triumph Speed Triple S Langzeittest

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Eine Anti-Hopping-Kupplung erleichtert das Leben ungemein, nicht nur auf der Rennstrecke sorgt es für Ruhe im Fahrwerk, wenn schnell runtergeschaltet wird. Reduzierte Bedienkräfte der Kupplung schonen gerade im Stop-and-go-Verkehr die Kondition der Unterarmmuskulatur. Im Alltag erweist sich die Triumph, dank all der Maßnahmen, als angenehmer und zuverlässiger Begleiter. Das Image als Spielzeug für böse Jungs trägt sie nur noch äußerlich zur Show, in Wirklichkeit besitzt sie vorzügliche Manieren.

Kommen wir zu dem, was die Speed Triple nicht gut kann: Gepäck transportieren. Triumph bietet zwar einen Tankrucksack und eine hoch aufragende Tasche an, die auf den Soziussitz geschnallt werden kann, aber erstens sieht es sehr merkwürdig aus, mit zwei Türmen auf einem Streetfighter unterwegs zu sein, und zweitens passen kaum mehr als die Zahnbürste, ein T-Shirt und ein Paar Socken hinein. Seitliche Gepäcktaschen, die einfach mit Riemen über die Sitzbank verzurrt werden, verbieten sich fast von selbst, denn die unter dem Heck verlegten Schalldämpfer strahlen reichlich Hitze ab. Sie würden den Kunststoff in kürzester Zeit verbrutzeln. Gepäck-Spezialisten wie Hepco & Becker oder SW-Motech bieten deshalb Satteltaschen mit weit abstehenden Befestigungen an. Das Fassungsvolumen ist aber auch bei ihnen eher dürftig und stören das Erscheinungsbild der Speed Triple nachhaltig. Nein, Streetfighter und Gepäck passen einfach nicht zusammen.

Moderate laufende Kosten

In Sachen Unterhaltskosten zeigt sich die Speed Triple erstaunlich moderat. Abgesehen von der Hubraum bedingten relativ hohen Steuerklasse, ist sie in den Versicherungstarifen noch durchaus akzeptabel. Neben den gemäßigten Trinksitten, liegt der Verschleiß in Anbetracht der Leistung auf eher niedrigem Niveau. Sicher ein Verdienst des schon früh anliegenden bulligen Drehmoments – Drehzahlorgien, die den Verschleiß forcieren, sind mit der Speed Triple unnötig. Nach dem im Trockenen exzellenten Pirelli Diablo Supercorsa SP kam der Metzeler Sportec M7 RR zum Einsatz, der sich bei feuchter Witterung besser schlägt. Er baut deutlich schneller Temperatur und damit Grip auf, während die italienischen Reifen erst warm gefahren werden wollen. Der Pirelli hält bei normaler Fahrweise rund 5000 Kilometer. Öl verbraucht der Dreizylinder gar nicht und auch der Kettenverschleiß liegt auf dem klassenüblichen Niveau. Die Werkstatt erfreut mit einer Rechung über 197 Euro für die Jahresinspektion. Ausfallerscheinungen sind von der neuen Speed Triple nicht bekannt, die behutsame Weiterentwicklung über die Jahre macht sich bezahlt. (fpi)