Unterwegs im Lamborghini Gallardo LP570-4 Superleggera

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Kostet Kohle, weil aus Kohle

"Superleggera" steht drauf, "superleicht" soll der Wagen also sein. Im Vergleich zum Standard-Gallardo gibt der Hersteller ein Mindergewicht von 70 kg an, was in etwa einer gut gewachsenen deutschen Hausfrau entspricht, die in diesem Auto fehlt. Es ist gut, dass sie fehlt; sie hat hier nichts verloren. 70 kg sind nicht die Welt, aber man spürt sie deutlich – vor allem, weil der Motor ebenfalls ärger geworden ist. Allerdings ist diese meine sehr deutsche Erbsenzählerei gar nicht das, worum es geht. Es geht nicht ums Gewicht, sondern es geht um dieses grandios alberne Tapeziertischchen über den Rückleuchten (amtsdeutsch: "Spoiler"), um die Schriftzüge ("Superleggera! Haste geseh'n?! Superleggera!!"), um das bösartige Heck mit seinen vier matten Kanonenrohren über dem Diffusor.

Gut, es geht außerdem um den Weg zum reduzierten Gewicht: Der führte bei diesem Lambo hauptsächlich über den großzügigen Tausch von Blech gegen Kohlefaserlaminat, denn das ist teuer und riecht nach Racing. Es steckt überall in der Karosserie und ist (wichtig) im Innenraum sichtbar. Das schwarze Geflecht an Tür und Mittelkonsole zeigt permanent, wofür man hier zahlt. Weiters bestehen die Heck- und Seitenscheiben aus Kunststoff und die Felgen sind leichter.