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Possessed by demons of awesomeness

Das geht beim Fühlen weiter. Die steife Karosserie trägt über das knochenharte Fahrwerk jeden Krümel auf dem Asphalt an das bald informationsgestresste Gesäß des Fahrers heran. Die vor Kreuzungen von fettleibigen Ami-LKW in den heißen kalifornischen Asphalt geschobenen Wellen machen uns regelrecht seekrank. Auf der Habenseite steht die göttliche Lenkung. Es ist schwer zu beschreiben, aber die Hände greifen durch deren Mechanik regelrecht bis auf die Straße durch. Das so immanent wichtige Mensch-Maschine-Interface, hier findet man es als Lehrstück für die folgenden Generationen ausgeführt. Die neuen Lambos unter Audi-Regie sind mit einer derartigen Selbstverständlichkeit beherrsch- und bedienbar, dass sich bei jedem trödeligen Huthintenableger ein Fahr-Flow bilden kann. Die Ausgewogenheit, mit der das Allrad-System den breiten Wagen um die Kurven zieht, ist so selten erreicht, dass man ruhig "unerreicht" schreiben darf. Masochisten wünschen sich vielleicht die alten Unmöglichkeiten eines Countach zurück, der Genuss liebende Rest von uns wünscht sich die neue Generation (wie er sie bezahlt, ist dann die andere Frage).

Es ist ja nicht so, dass es irgendeinen Grund zum Vorwurf der "Weichspüler"-Geringschätzung gäbe. Die klare Rückmeldung aus der Kombo "hartes Fahrwerk, praktisch eigendämpfungslose, weil wenig mehr als aufgemalte Reifen", die Salven, die der V10-Mittelmotor auf die Trommelfelle abfeuert, die Bedienkraft der gewalttätig zupackenden Bremsen, das alles ist viel eher Sportplatz als Raucher-Lounge. Oder der hohe Verbrauch: Lamborghini gibt 13,5 Liter Super Plus an. Mm-hm. Klar. Dieser Wert ist genauso zu behandeln wie die mit charmanter Dreistigkeit servierten dB-Angaben der Auspuffanlage: Vergessen Sie ihn einfach. Er ist beim fachgerechten Fahren ohne Realitätsgehalt. Erst beim Cruisen im hohen Gang behauptet der Bordcomputer kurzfristig einen Verbrauch von 8 l pro 100 km. Hat eben auch diesen Lamborghini-Sinn für Humor, das Teil.