Browser im Vergleich
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Chrome, Firefox, Opera & Co: Browser im Vergleich

Der beste Browser für jeden Zweck

Ob am Desktop oder mobil: Der richtige Browser entscheidet darüber, wie viel Spaß der Ausflug ins Internet macht. Wir stellen sechs Browser vor und beleuchten ihre Stärken und Schwächen.

Browser in diesem Beitrag
  • Google Chrome (Download) setzt auf Minimalismus, ist aber stark erweiterbar – und mit einem Marktanteil von etwa 65% der weltweit meistgenutzte Browser.
  • Firefox (Download) punktet mit datenschutzfreundlichen Voreinstellungen und ist ebenfalls mit vielen Add-ons erweiterbar.
  • Opera (Download)* enthält ein kostenloses VPN sowie viele Komfort-Funktionen für Shopping und Social Media. Beim Datenschutz bleiben aber Fragezeichen.
  • Microsoft Edge (Download) ist unter Windows vorinstalliert und basiert auf derselben Codebasis wie Chrome, bietet jedoch ab Werk mehr Zusatzfunktionen.
  • Der Apple-Browser Safari (Download) ist nicht für Windows, Linux oder Android verfügbar, leistet auf Apple-Geräten jedoch solide Arbeit.
  • Brave (Download) setzt auf Datenschutz und blockiert Tracking-Skripte. Außerdem enthält der Browser eine Krypto-Wallet und unterstützt Onion-Links.

Die Art und Weise, wie wir uns durchs Web bewegen, wird in erster Linie vom verwendeten Webbrowser beeinflusst. Auch, wenn die Wahl des Browsers heutzutage nicht mehr ganz so wichtig erscheint, wie in den frühen Jahren des Internets, kann ein Blick über den Tellerrand dennoch spannend sein. Neben den bekannten Platzhirschen wie Chrome und Firefox gibt es noch weitere Browser, die um die Gunst der Surfer buhlen. Ihre Ansätze sind dabei teils völlig unterschiedlich. Wir verraten, welcher Browser mit welchen Funktionen punkten will.

Die Engine ist das Herz des Browsers

Moderne Webbrowser verwenden unterschiedliche Browser-Engines, um Webseiten und den darauf enthaltenen HTML-, CSS- und JavaScript-Code darzustellen. Für das moderne Web sind insbesondere drei Engines relevant: Chromium Blink, Mozilla Gecko und Apple WebKit. Vor allem die Blink-Engine spielt für modernes Webdesign eine prägende Rolle. Das liegt zum einen daran, dass Google mit seinem Browser Chrome der weltweite Marktführer im Browsersegment ist, zum anderen aber auch daran, dass die quelloffene Chrome-Basis Chromium mittlerweile auch der Code-Unterbau für viele andere Browser ist. Das prominenteste Beispiel dafür ist Microsoft Edge.

Aus Anwendersicht nivellieren sich die Unterschiede zwischen den Engines jedoch zunehmend. Zwar schneiden Chromium-basierte Browser in Benchmarks wie dem Speedometer etwas besser ab als beispielsweise Firefox mit der Gecko-Engine, auf modernen Computern macht sich das aber in der Praxis kaum noch bemerkbar. Auch Darstellungsprobleme, wie sie zu Zeiten des viel zitierten "Browserkriegs" der 1990er-Jahre je nach verwendeten Browser auftraten, sind im heutigen Internet kaum noch relevant.

Große Unterschiede trotz gleicher Engine

Dennoch gibt es zwischen den verschiedenen Browsern große Unterschiede. Vor allem der Vergleich zwischen den beiden Chromium-Schwergewichten Google Chrome und Microsoft Edge zeigt, wie unterschiedlich zwei Browser mit der gleichen Basis im Alltag arbeiten. So hatte der Microsoft-Browser in Aspekten wie der RAM-Auslastung und der generellen Performance lange die Nase vor der Google-Konkurrenz, die ihrerseits in neueren Versionen durch Codeoptimierungen wieder aufholen konnte.

Neben der reinen Leistung unterscheiden sich die vorgestellten Browser hauptsächlich bei ihren Ausstattungsmerkmalen. Während einige Vertreter ab Werk praktisch keine Extrafunktionen bieten, sind andere Browser schon mit Bordmitteln für bestimmte Anwendungszwecke ausgelegt. Opera (Test) etwa enthält ein integriertes VPN und bindet Social-Media-Dienste ein, der Browser Brave wiederum zielt besonders auf Datenschutz. Alle Browser lassen sich zudem mit Erweiterungen um neue Funktionen ausbauen.

Web-Browser im Vergleich


Im Folgenden stellen wir die Stärken, Schwächen und Besonderheiten einiger Browser vor. Neben den Platzhirschen Chrome und Firefox haben wir uns auch die Browser von Microsoft (Edge) und Apple (Safari) angesehen. Mit Opera und Brave haben wir zudem zwei besonders spezialisierte Alternativen in den Vergleich genommen.

Google Chrome: Marktführer und Allrounder

Mit einem weltweiten Marktanteil von rund 65 Prozent liefert Google mit Chrome den absoluten Marktführer im Browsermarkt. Seit seiner Einführung im Jahr 2008 steht er für einen hohen Grad an Webstandard-Konformität, simpler Benutzerführung und guter Performance.

(Bild: Screenshot)

Im Vergleich zu seinen Mitbewerbern ist die Featureliste von Chrome erstaunlich minimalistisch. Bis heute fehlt dem Google-Browser unter anderem eine Leseansicht, die praktisch überall sonst Standard ist. Auch exotischere Funktionen wie eine Crypto-Wallet oder eine browser-interne Screenshot-Funktion fehlen in den Standardeinstellungen. Allerdings lassen sich praktisch alle fehlenden Funktionen über Chrome-Erweiterungen nachrüsten. Der Chrome Web Store bietet eine riesige Auswahl an Tools, mit denen der Browser an die eigenen Anforderungen angepasst werden kann.

Minimalismus mit Google-Fokus

Trotz seiner guten Rendering-Performance gilt Chrome aber gemeinhin auch als eher verschwenderisch, wenn es um die Systemressourcen geht. Seitdem Microsoft über seinen Edge-Browser ebenfalls an der Chromium-Basis mitarbeitet, hat jedoch auch Chrome Fortschritte bei der Performance und dem Arbeitsspeicher-Management gemacht. Neben seinem grundlegend minimalistischen Ansatz hat Chrome vor allem für Nutzer von Google-Diensten Vorteile: Per Google-Anmeldung ist nicht nur der Zugriff auf Gmail, Google Calendar und Co. einfacher, auch die Synchronisation von Lesezeichen, Passwörtern und Browserverlauf über verschiedene Plattformen klappt dann einwandfrei.

Im Gegenzug erfährt Google natürlich eine Menge über die Chrome-User. Wer darauf verzichten kann, kann neben den diversen Chromium-basierten Alternativen auch auf die Open-Source-Ausgabe Chromium selbst zurückgreifen. Letztere ist um die Google-Dienste erleichtert, allerdings fehlt ihr auch die praktische Auto-Update-Funktion, die die häufigen Funktions- und Sicherheitsupdates von Chrome automatisiert installiert.

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Fazit: In Summe ist Google Chrome ein ausgereifter Browser, der durch seine schnelle Weiterentwicklung und die hohe Individualisierbarkeit überzeugt. Anders als noch vor einigen Jahren gibt es durch die diversen Chromium-basierten Browser der Mitbewerber mittlerweile interessante Alternativen.


Mozilla Firefox: Quelloffenes Arbeitstier

Der Mozilla-Browser Firefox ist seit vielen Jahren der Inbegriff einer Browser-Alternative. Das gilt heute umso mehr, ist er doch einer der wenigen Browser, die nicht auf die Chromium-Engine Blink setzen. Stattdessen setzt Mozilla weiterhin auf die hauseigene Gecko-Engine, die zwar nicht ganz so flott, aber dafür sehr zuverlässig arbeitet.

(Bild: Screenshot)

Auch sonst ist der unter der Open-Source-Lizenz vertriebene Browser ein typisches Arbeitstier. Bereits ab Werk überzeugt der Browser mit einem gut funktionierenden Lesemodus, einer unkomplizierten Synchronisation und guten Datenschutzoptionen.

Erweiterungs-Ökosystem und Privatsphäre-Extras

Wer mit den Bordmitteln nicht zufrieden ist, findet im Mozilla Addon-Store Tausende von Erweiterungen und Themes, mit denen sich Firefox bis ins kleinste Detail an die eigenen Anforderungen anpassen kann. Zu den Highlights gehört die von Mozilla entwickelte Lösung Multi-Account Containers. Sie ermöglicht es, im gleichen Nutzerprofil verschiedene Tab-Umgebungen zu nutzen, um beispielsweise Webseiten mit zwei verschiedenen Konten zu verwenden.

Traditionell schreiben sich die Firefox-Macher vor allem den Schutz der Privatsphäre auf ihre Fahnen. Abgesehen von Lösungen wie Brave wehrt kein anderer Browser bereits mit Standardeinstellungen so viele Werbemaßnahmen der Seitenbetreiber ab wie Firefox. Wenn das nicht genügt, bieten viele Firefox-Erweiterungen noch mehr Schutz der Privatsphäre an.

Ganz makellos ist aber auch das Firefox-Image nicht. So lässt sich Mozilla nach wie vor von Google finanzieren. Die nicht eben für Datenschutz bekannte Suchmaschine ist zudem als Standard voreingestellt. Auch die Integration des kommerziellen Leselisten-Dienstes Pocket stößt einigen Firefox-Puristen sauer auf. Gleiches gilt für den VPN-Dienst Mozilla VPN (Test), der in unserem Vergleich nicht mit dem "Original" Mullvad VPN (Test) mithalten konnte.

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Fazit: Firefox punktet mit guten Voreinstellungen für Datenschutz und Sicherheit, wenngleich der Browser durch die Einbindung von Google als Standard-Suchmaschine sowie die Integration des Empfehlungsdienstes Pocket heute nicht mehr ganz so pur wirkt wie in der Vergangenheit. Dennoch ist Firefox nach wie vor ein empfehlenswerter Browser, der nicht nur als Gegengewicht zur Chromium-Übermacht eine wichtige Rolle spielt.


Opera: Social-Media-Spezialist mit VPN und Datenhunger

Der Browser Opera* versucht schon seit seinen Anfangstagen, mit besonderen Zusatzfunktionen Mehrwert für seine Benutzer zu generieren. Technisch basiert er seit einigen Jahren ebenfalls auf Chromium, im Vergleich zum Google-Browser Chrome bietet Opera aber zahlreiche Zusatzfunktionen.

(Bild: Screenshot)

Vor allem für Fans von Social-Media-Diensten ist Chrome durchaus spannend. Das liegt an der jederzeit einblendbaren Seitenleiste, in der Opera schnellen Zugriff auf Dienste wie TikTok, WhatsApp Web oder den Facebook Messenger bietet.

Integrierter VPN-Dienst und andere Annehmlichkeiten

Aufhorchen lässt zudem, dass Opera mit einem kostenlosen VPN-Dienst wirbt. Tatsächlich können die Nutzer ohne Anmeldung mit einem Klick eine andere IP-Adresse erhalten, um beispielsweise Websperren zu umgehen. Allerdings ist das Angebot weit weg von den Möglichkeiten, die ein vollwertiger VPN-Dienst bietet, da hier lediglich einzelne Browsertabs über einen Proxyserver umgeleitet werden.

Durchaus praktisch ist die Möglichkeit, mit Bordmitteln unterschiedliche Arbeitsbereiche einzurichten, um etwa zwischen privaten und beruflichen Webseiten zu unterscheiden. Das funktioniert ähnlich wie die Firefox-Erweiterung Multi-Account Containers und erleichtert die Trennung als die Einrichtung separater Browser-Profile. Die ohnehin schon umfangreichen Funktionen von Opera können zudem über Chrome-Erweiterungen ausgebaut werden.

Einen faden Beigeschmack hinterlässt Opera durch seine diversen Ansätze zur Monetarisierung. Schon während der Installation erlaubt sich der Browser mit den Standardeinstellungen, umfangreiche Nutzerprofile zu erstellen. Auf der Startseite blendet Opera zudem Werbe- und Affiliate-Links ein. Immerhin lassen sich die Links auch entfernen, dennoch wirken die Aktionen vor dem Hintergrund des Datenschutzversprechens ein wenig fadenscheinig.

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Fazit: Funktional ist Opera top – gerade für Social-Media-Anhänger und Online-Shopper, die sich oft eher wenig an Trackingmaßnahmen stören, ist Opera eine interessante Alternative zu Chrome, Firefox und Co. Datenschutz-Anhänger wird der Browser dagegen nicht überzeugen können.


Microsoft Edge: Windows-Standard mit KI-Extras

Der Microsoft-Browser Edge ist der Erbe des Internet Explorers und standardmäßig unter Windows vorinstalliert. Seit 2020 basiert er auf der gleichen Codebasis wie Google Chrome, nachdem Microsoft seine bisher verwendete Rendering-Engine EdgeHTML in Rente geschickt hat. Dadurch lassen sich in Edge auch Erweiterungen installieren, die für Chrome entwickelt wurden. Daneben betreibt Microsoft aber auch einen eigenen Store für Edge-Erweiterungen.

(Bild: Screenshot)

Trotz identischer Basis spürt man im Surf-Alltag gewisse Unterschiede zwischen Edge und Chrome. Vor allem unter Windows 11 scheint Edge insgesamt etwas sparsamer mit Systemressourcen umzugehen und kann von der tiefen Integration ins System zu profitieren. Die Microsoft-Entwickler haben zudem besonders in den Anfangstagen des neuen Edge viele Performance-Optimierungen in die Chromium-Basis integriert, die unter anderem für einen etwas schonendere Belegung des Arbeitsspeichers sorgen. Davon profitieren indirekt auch Chrome-Nutzer, da Google die Verbesserungen teils übernimmt.

Microsoft-Dienste und viele Extras

Im Vergleich mit dem großen Konkurrenten Google Chrome fällt auf, dass Microsoft Edge deutlich mehr auf Extrafunktionen setzt. So bietet der Browser ab Werk einen Lesemodus inklusive Vorlesefunktion, die Webseitentexte in Sprache umwandelt. Optional blockt Edge Werbung und Webseiten-Tracking zudem ohne Adblock-Erweiterungen deutlich aggressiver als Chrome.

Auch Funktionen wie die praktische Recherchehilfe "Sammlungen" oder die tiefe Integration von Microsoft-Diensten wie Bing und Microsoft 365 stehen im Featureset von Edge. Per Anmeldung an ein Microsoft-Konto lassen sich die Daten leicht mit anderen PCs oder Smartphones abgleichen. Eine recht junge Entwicklung von Edge umfasst die Integration des "neuen" Bing auf Basis der KI-Software ChatGPT. Über die Seitenleiste können Edge-Nutzer mit Bing chatten, um Suchergebnisse automatisch auf vielseitige Weise aufzubereiten oder auch komplette Texte durch die künstliche Intelligenz zu verfassen. Zwar neigt das KI-Bing zuweilen dazu, falsche Tatsachen zu vermitteln, dennoch ist die Einbindung in den Browser ein interessanter Ansatz, neue Funktionen auszuprobieren.

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Fazit: Microsoft hat seinen Haus-Browser mit dem Wechsel auf die Chromium-Basis deutlich aufgewertet. Nutzer von Windows oder anderen Microsoft-Diensten machen mit Edge ebenso wenig falsch wie alle, die keine Lust auf Google haben. Kritik muss sich Microsoft dafür gefallen lassen, wie aggressiv das Unternehmen Windows-Anwendern zur Nutzung von Edge drängen will. Auch die Frage, ob man lieber Google oder Microsoft mit seinen Surfdaten füttern möchte, muss jeder für sich selbst beantworten.


Safari: Der Browser für das Apple-Lager

Apples Safari ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein Ausreißer in unserem Browser-Vergleich. Als einziger Vertreter im Testfeld ist Safari nicht auf allen drei großen Systemplattformen verfügbar. Stattdessen entwickelt Apple Safari seit 2012 exklusiv für macOS sowie dessen Mobil-Cousins iOS bzw. iPadOS. Auch bei der verwendeten Browser-Engine ist Safari ein Ausreißer. Er nutzt die quelloffene WebKit-Engine, die seit der Abspaltung von Googles Blink-Engine primär von Apple weiterentwickelt wird.

Effizient auf Macs, essenziell auf iPhones

Die enge Bindung an die hauseigenen Betriebssysteme macOS und iOS bzw. iPadOS sorgt dafür, dass Safari auf Apple-Hardware extrem effizient arbeitet. Auf der jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC rühmen sich Apple-Entwickler regelmäßig damit, dass Safari der schnellste Browser der Welt sei. Das ist zwar ein Stück weit Auslegungssache, auf Desktop-Macs und vor allem MacBooks arbeitet der Apple-Browser aber tatsächlich überaus effizient. Wer mit dem Mac im Akkubetrieb surft, kommt mit Safari fast immer länger aus, als mit Chrome und Co. Auf dem iPhone oder iPad ist Safari zudem der Quasi-Standard, da Apple hier schon erwähnt keine anderen Engines zulässt.

(Bild: Screenshot)

Neben der guten Optimierung spricht auch die Apple-typische Verzahnung für die Nutzung von Safari auf dem Mac. So bietet der Browser Zugriff auf die hardwarebasierte Passwortverwaltung Keychain und synchronisiert Lesezeichen, Browserverlauf auf Wunsch automatisch über Apples iCloud.

Safari bietet zudem einen bereits werksseitig ordentlichen Schutz vor Werbetracking. Der Lesemodus, der Webseiten auf das Wesentliche reduziert, gehört zudem zu den ausgereiftesten im Vergleichsfeld.

Abstriche müssen Safari-Nutzer bei den Möglichkeiten zur Individualisierung hinnehmen. Zwar gibt es auch für den Apple-Browser diverse Erweiterungen, im Vergleich zum Angebot von Chrome oder Firefox ist die Add-on-Auswahl aber mager. Auch geht die Entwicklung bei Safari im Vergleich zu Chromium und Co. deutlich langsamer voran. Einige moderne Browserfunktionen, etwa Videochatdienste wie Zoom oder Jitsi, funktionieren erfahrungsgemäß bei den Konkurrenzbrowsern besser.

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Fazit: Wer exklusiv auf Mac und iPhone arbeitet und mit dem Funktionsangebot von Safari zufrieden ist, wird nur selten den Drang verspüren, auf eine der Alternativen auszuweichen. Safari lässt sich jedoch nicht so gut erweitern wie die meisten Konkurrenten.


Brave Browser: Privatsphäre und Werbe-Belohnungen

Brave ist ein vergleichsweise neuer Browser, der den Fokus auf Sicherheit und Privatsphäre legen will. Er basiert auf Chromium und bietet dadurch eine entsprechend hohe Kompatibilität. Wie auch Microsoft Edge kann Brave zudem Google-Chrome-Erweiterungen nutzen. Schon mit den Werkseinstellungen blockt Brave nicht nur aggressives Tracking, sondern auch Werbebanner. Um die damit verbundenen Einbußen für die Webseitenbetreiber aufzufangen, können die Nutzer am sogenannten "Brave Rewards"-System teilnehmen. Dabei blendet Brave in unregelmäßigen Abständen eigene Werbebanner ein. Die Nutzer können dabei sogenannte BATs verdienen, einen eigenen Crypto-Token der Brave-Macher. Das so gesammelte Geld soll nicht nur den Lieblings-Webseiten, sondern auch den Nutzern selbst zugutekommen.

(Bild: Screenshot)

Das System ist nicht unumstritten, da Brave selbst daran mitverdient. Die Teilnahme ist aber optional. In jedem Fall ist das Belohnungssystem in Deutschland derzeit nur eingeschränkt verfügbar. Hier können die Brave Rewards zwar aktiviert werden, allerdings haben die Nutzer keine Kontrolle darüber, was mit den Einnahmen passiert. Zudem können sie selber nichts verdienen.

Krypto-Börse und integrierter TOR-Browser

Auch abseits des Brave-Rewards-Systems will sich Brave mit Innovationen von der Konkurrenz absetzen. So bietet der Browser etwa eine integrierte Wallet-Software für Kryptowährungen, kann viele Webvideos in einer Offline-Playliste herunterladen und abspielen und erlaubt wie der Tor-Browser (Download) die Nutzung von TOR-Verbindungen, um Onion-Links zu öffnen. Außerdem betreibt Brave mit Brave Search eine eigene Suchmaschine, die im Gegensatz zu Google oder Bing auf das Tracking der Nutzer verzichtet.

Wie die meisten Chromium-basierten Browser kann Brave zudem auf das prall gefüllte Erweiterungssystem von Google Chrome zugreifen. Wenn die Bordmittelfunktionen also nicht genügen, kann die Funktionalität des Browsers umfangreich erweitert werden.

➤ Brave
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Fazit: Tatsächlich ist Brave ein recht interessanter Neuzugang auf dem Browsermarkt. Allerdings ist die Idee, Werbung auf Webseiten durch eigene Anzeigen zu ersetzen, nicht unumstritten. Auch die Einbindung der eigenen Kryptowährung in einen Browser sorgte für diverse Kontroversen. Wer sich daran nicht stört, findet im Brave Browser eine etwas abseitige, aber vielleicht auch gerade deshalb interessante Alternative.


Auch mobil flexibel surfen

Alle hier vorgestellten Browser bieten neben den Desktop-Ausgaben für Windows, Linux und macOS auch Versionen für Smartphones und Tablets an. Wer auf dem iPhone oder unter Android mit dem gleichen Surfboliden fährt, kann sich nach einer Anmeldung über ein Benutzerkonto über synchronisierte Leselisten und Lesezeichen freuen.

Vor allem unter Android kann sich der Wechsel des Standardbrowsers lohnen, denn Google erlaubt unterschiedliche Browser-Engines. Hier verändert sich also die Surferfahrung deutlich, wenn man etwa vom vorinstallierten Chrome auf Mozilla Firefox umsteigt.

Auf dem iPhone oder dem iPad schränkt Apple die Verwendung alternativer Browser hingegen stark ein. Zumindest Stand iOS 16 bzw. iPadOS 16 sind Chrome, Edge, Firefox und Co. dazu verpflichtet, die Webkit-Engine des Apple-Browsers Safari zu verwenden. Egal, welcher Browser aus dem App Store installiert wird, als Engine kommt stets WebKit zum Einsatz. Es gibt aber Gerüchte, dass Apple in Zukunft alternative Browser-Engines auf seinem Mobilsystem zulassen muss.

Trotzdem kann es sich schon heute lohnen, vom Standardbrowser Safari auf eine der Alternativen auszuweichen. Alle vorgestellten Browser bieten unter anderem die Möglichkeit, Benutzerdaten wie Lesezeichen oder gespeicherte Passwörter zu synchronisieren. Wer am Desktop also standardmäßig einen alternativen Browser verwendet, kann auch unter iOS eine ähnliche Benutzererfahrung erreichen.


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