Werkschau Barbara Klemm

Barbara Klemm zählt zu den renomiertesten Pressefotografen der Nachkriegsjahre. Eine Werkschau im Berliner Martin-Gropius-Bau stellt nun das gesamte Spektrum ihres Schaffens seit 1968 vor.

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  • dpa

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Barbara Klemm zählt zu den renommiertesten Pressefotografen der Nachkriegsjahre. Eine Werkschau im Berliner Martin-Gropius-Bau stellt nun das gesamte Spektrum ihres Schaffens seit 1968 vor.

Barbara Klemm (73) hat wie kaum eine andere deutsche Fotografin das Zeitgeschehen der letzten Jahrzehnte dokumentiert. Viele ihrer Aufnahmen sind Schlüsselbilder von historischen Ereignissen. So etwa das Foto "Leonid Breschnew, Willy Brandt, Bonn 1973", das die scheinbar unspektakulären Ostvertragsverhandlungen der beiden Politiker darstellt. Für die Werkschau im Martin-Gropius-Bau in Berlin stellte die Fotografin 300 Exponate zusammen, die das gesamte Spektrum ihrer Arbeit zwischen 1968 und 2013 widerspiegelt: politische Ereignisse, Studentenunruhen, Szenen aus dem geteilten und vereinigten Deutschland, Porträts von Künstlern, Schriftstellern und Musikern.

Die renommierte deutsche Bildreporterin hat sich nie mit der Digitalfotografie angefreundet. Digital entstehe nicht unbedingt das bessere Bild. Sie stehe lieber in der Dunkelkammer und wähle danach ihre Bilder auf Silberpapier in Ruhe aus, erklärt Klemm. Die Digitalkameras und das Internet hätten eine Bilderflut ausgelöst. "Heute stellt ja jeder seine Fotos auf Facebook", sagte Klemm, die für die Frankfurter Allgemeine Zeitung viele bekannte Bilder der Nachkriegsgeschichte geschossen hat.

Als Fotoreporterin arbeitete Barbara Klemm jahrelang für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Die Tochter des Maler Fritz Klemm wurde 1939 in Münster geboren, wuchs in Karlsruhe auf und machte dort eine Ausbildung zur Fotografin. Von 1959 bis 2004 arbeitete sie für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, seit 1970 als Redaktionsfotografin mit dem Schwerpunkt Politik und Feuilleton.

Barbara Klemm gehört zu den wenigen Pressefotografen, die aus dem Fotojournalismus eine eigene Kunst entwickelt haben. Ihre konsequent in Schwarzweiß gehaltenen Bilder sind weit mehr als nur für den Tag gemacht, sondern zeigen ein Gespür für das Wesentliche. Ein Schwerpunkt sind ihre Porträts von berühmten Persönlichkeiten wie Mick Jagger, Andy Warhol oder Alfred Hitchcock.

Barbara Klemm. Fotografien von 1968 – 2013
16. November 2013 bis 09. März 2014
Martin-Gropius-Bau
Mittwoch bis Montag 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr

(pen)