Bitte nicht mobben!

Die ersten autonomen Fahrzeuge bevölkern unsere Straßen, auf denen sich schon eine Menge teilautomatisierte Autos tummeln. Drei Hilfestellungen zum reibungslosen Umgang mit diesen Maschinen.

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Von
  • Clemens Gleich

Dieser Artikel-Ausschnitt ist der aktuellen Print-Ausgabe der Technology Review entnommen. Das Heft 01/2018 ist ab 21.12.2017 im gut sortierten Zeitschriftenhandel und im heise shop erhältlich.

Der Frankfurter Flughafen testet gerade autonome Shuttles, die Fluggäste von Terminal zu Terminal bringen. In Bad Birnbach lässt die Deutsche Bahn eine Kabine zwischen Ortszentrum und Therme pendeln. In Toulouse will es Easymile ab 2018 bei einzelnen Fahrten sogar ohne die bisher vorhandenen menschlichen Überwacher versuchen. Auch die Alphabet-Tochter Waymo will ihre automatisierten Minivans künftig ohne Begleiter fahren lassen. Denn diese scheinen ihre Aufgabe ohnehin nicht sonderlich gewissenhaft erfüllt zu haben: In den Protokollen finden sich eingeschlafene, daddelnde, sich schminkende oder sonstwie abgelenkte Aufpasser – die mit Sicherheit nicht in der Lage gewesen wären, bei Gefahr rasch genug einzugreifen. Also kann man auch gleich auf sie verzichten.

Damit bewegen sich erstmalig im öffentlichen Verkehr autonome Autos ohne einen Menschen als Sicherheit. Wie sollen wir mit ihnen umgehen? Ein paar Regeln, die das Zusammenleben einfacher machen:

Die heutigen Automaten sind nicht so fortgeschritten, wie der Laie das nach den begeisterten Monologen der Fachwelt erwartet. Wirklich vollautomatisch fahren die Kabinen heute noch sehr langsam auf sorgsam ausgemessenen Strecken (siehe Tabelle).

Der selbstdenkende Antrieb führt uns also gewissermaßen zurück in die Zeit der Pferdefuhrwerke. Mit Scheuklappen versehen, folgten die Tiere damals stoisch der vorgegebenen Route. Pferde genossen aber immerhin den Respekt, den eine halbe Tonne üppig bemuskelte Masse mit hart beschlagenen Hufen gebietet. Autonome Autos dagegen schlagen nicht aus. Wenn ein Mensch vor die Kabine springt, halten sie klaglos an. Das verführt Fußgänger zu allerlei Späßen: Bei Tests an Unis sprangen neugierige Studenten ständig vor die Fahrzeuge. Dem Automaten ist das egal. Den Passagieren nicht. Bevor Sie also selber solche Experimente durchführen, denken Sie auch an Ihre Mitmenschen, die ja – Langsamkeit hin oder her – doch irgendwann ankommen möchten.

(grh)