50 Jahre Mondlandung: Apollo 11 – "The Eagle has landed"
Genau vor 50 Jahren landete Apollo 11 und die ersten Menschen betraten den Mond. Jeder sechste Mensch schaute live zu.
Am 16. Juli 1969 war es soweit: Apollo 11 brach zur ersten Mondlandung auf – und am 20. Juli landete die Mondfähre Eagle mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond, während Michael Collins in der Apollo-Kapsel den Mond umkreiste. Am 21. Juli setzte dann Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf den Mond. In einem Schwerpunkt zur Mondlandung beleuchtet heise online die Ereignisse rund um die Apollo-Missionen.
100 Stunden nach dem Start war vor 50 Jahren schließlich soweit, Neil Armstrong und Edwin "Buzz" Aldrin stiegen in die Landefähre Eagle und dockten von der Raumfähre Columbia ab. Vorher hatten sie das Modul noch einmal überprüft und nun begutachtete der zurückgebliebene Michael Collins Eagle von außen. Dann konnten die beiden mit dem Landemanöver beginnen. Neil Armstrong steuerte das Gefährt teilweise manuell, am Ende sogar mit einem extra langen Feuern der Schubdüsen, um noch einem Krater auszuweichen. Um den Mond ging es dabei in Richtung der Landezone und um 20:17 Uhr UTC war es dann soweit: Die ersten Menschen landeten auf dem Mond. Armstrong funkte kurz darauf zur Erde, "Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed." ("Houston, hier ist Tranquility Base. Der Adler ist gelandet!")
Auf dem Mond
Nachdem das geklappt hatte und nicht nur die Menschen im Kontrollzentrum der NASA wieder Luft holen konnten, sollten Armstrong und Aldrin eigentlich ein paar Stunden schlafen, bevor sie den Mond betreten würden. Das hielten die beiden aber nicht für möglich und begannen stattdessen mit den Vorbereitungen ihres Ausstiegs. Aldrin funkte nach zwei Stunden eine Bitte zur Erde: "Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, alle zuhörenden Personen – wer und wo auch immer sie sein mögen – einen Moment innezuhalten und die Ereignisse der vergangene Stunden Revue passieren zu lassen und Danke zu sagen. Ende."
Erst sehr viel später machte Aldrin öffentlich, dass er danach für sich das christliche Abendmahl feierte – mit eigens mitgeführtem Wein und Brot. Bekanntmachen wollte er das nicht, weil sich die NASA zu dieser Zeit in einem Rechtsstreit mit einer entschiedenen Atheistin befand, die die Lesung der Schöpfungsgeschichte auf Apollo 8 vorging und ähnliches in Zukunft verhindern wollte. Aldrin meinte später, seine Handlung sende ein positives Bild, auch wenn es inzwischen wohl nicht mehr seine Wahl wäre, so etwas in diesem Moment zu machen.
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Als schließlich alles bereit war für den Ausstieg, ließ Armstrong die für die Übertragung des historischen Moments an dem Modul mitgeführte Kamera in die richtige Position fahren: 109 Stunden und 42 Minuten nach dem Start setzte Neil Armstrong den ersten Fuß – seinen linken – auf den Mond, begeistert verfolgt von 650 Millionen Menschen oder gar bis zu 20 Prozent der Menschheit: "That’s one small step for man… one… giant leap for mankind" ("Das ist ein kleiner Schritt für den Menschen… ein… riesiger Sprung für die Menschheit.") Erst mehr als 20 Sekunden später erklärte der inzwischen mit beiden Beinen auf dem Mond stehende Astronaut, dass die Oberfläche weich und pulverförmig ist. Es gebe keine Probleme, beim darauf Herumlaufen.
20 Minuten später folgte Aldrin und die beiden montierten in zehn Metern Entfernung vom Eagle eine Kamera. Gemeinsam deponierten sie jene ikonische Plakette auf dem Mond, die noch in ferner Zukunft von ihren Schritten künden würde und unter einer zweigeteilten Karte der Erde erklärte: "Here Men from the planet Earth first set foot upon the Moon, July 1969 A.D. We came in peace for all mankind." ("Hier setzen Menschen vom Planeten erstmals ihre Füße auf den Mond, im Juli 1969 n. Chr. Wir kamen in Frieden für die Menschheit.") Unterschrieben war sie von den drei Raumfahrern und US-Präsident Nixon, der mit den beiden Männern auf dem Mond auch telefonierte. Außerdem hatten die beiden Medaillons mitgebracht, auf denen nicht nur die Namen der drei verstorbenen Astronauten von Apollo 1 standen, sondern auch jene der tödlich verunglückten Kosmonauten Juri Gagarin und Wladimir Komarow.
Apollo 11: Bilder vom Mond (15 Bilder)
Problemlose Rückkehr zur Erde
Armstrong verbrachten zweieinhalb Stunden auf der Mondoberfläche und installierte dabei mit Aldrin Experimente und einen Spiegel, der von der Erde aus angestrahlt werden kann. Sie machten Fotos und sammelten Gesteinsproben ein. Danach kehrten sie ins Landemodul zurück und schliefen sieben Stunden. Insgesamt waren sie mehr als 21 Stunden auf dem Mond, bevor es zurück zu Collins ging, der den Erdtrabanten während dieser Zeit umkreiste. 128 Stunden nach Missionsbeginn dockte Eagle wieder an Columbia an und die drei Raumfahrer waren wieder vereint. Nach 59 Stunden im Orbit des Mondes ging es zurück und nach insgesamt 195 Stunden, 18 Minuten und 35 Sekunden wasserte Apollo 11 im Pazifik nahe der USS Hornet. Die Mission war beendet.
Apollo 11 war dabei nicht nur ein Ereignis, dass in die Geschichtsbücher der Raumfahrt eingehen sollte, sondern deutlich mehr. Das war den Zeitgenossen durchaus klar, mehr als eine halbe Milliarde Menschen (von damals rund dreieinhalb Milliarden Erdbewohnern) verfolgten die Mondlandung live im Radio oder Fernsehen. Und das, obwohl sie in Europa mitten in der Nacht stattfand und im Ostblock mehrheitlich nicht live übertragen wurde. In Deutschland, wo Armstrongs berühmte erste Schritte um 3:56 Uhr zu sehen waren, hatten Hunderttausende die Nacht zum Tage gemacht. Viele Kinder durften zum ersten Mal in ihrem Leben noch nach Mitternacht Fernsehen gucken.
Sehen Sie zum Jubiläum der ersten bemannte Mondlandung auch eine dreiteilige Dokumentation auf arte:
(jk)