Statistik der Woche: Wie sieht das Heizverhalten in Deutschland aus?

Steigende Energiepreise drängen die Menschen in Deutschland zu Einschnitten. Wie diese aussehen, zeigt unsere Infografik.

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Fahrer ÖPNV

(Bild: Statista)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Steigende Energiepreise in Folge des Ukraine-Krieges haben zu einer Änderung des Heizverhaltens deutscher Haushalte geführt. Auf die Frage, ob zuhause nun bewusst Heizenergie gespart würde, antworteten neun von zehn Teilnehmern einer Bitkom-Umfrage mit "Ja". Gleichzeitig haben 39 Prozent der Befragten angegeben, infolgedessen häufiger zu frieren. Abhilfe schafft jedoch warme Kleidung – rund 49 Prozent ziehen sich in der eigenen Wohnung wärmer an.

Um in diesen Zeiten Heizenergie und -kosten zu sparen, empfiehlt sich die Nutzung von smarter Energietechnik, wie etwa vernetzten Thermostaten und Klimasystemen. Im deutschsprachigen Raum besitzen jedoch nur wenige Haushalte solche Technologien. Etwa zehn Prozent der von Statista in Deutschland befragten Personen nutzen Smart Meter, über das WLAN steuerbare Heizregler. Weitere sieben Prozent haben smarte Heiz- und Klimaanlagen sowie Beschattungsanlagen. In der Schweiz und Österreich sind die Menschen ähnlich zurückhaltend beim Einsatz der Technik: Smart Meter kommen dort in acht Prozent der befragten Haushalte zum Einsatz. Smarte Heiz- und Klimaanlagensysteme sind in der Schweiz in sieben Prozent der Haushalte in Benutzung, in Österreich in zehn Prozent.

Die Ampel-Parteien haben sich nach langem Streit geeinigt: Klassische Heizsysteme mit Öl- und Gaskessel werden in Zukunft aus Deutschland verschwinden. Auch alte fossile Heizungen sollen dem Gesetzesentwurf zufolge bis spätestens 2045 ersetzt werden. Alle neuen Heizsysteme, die ab 2024 installiert werden, müssten demzufolge mindestens 65 Prozent der Wärme aus erneuerbaren Energien produzieren.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Der Absatz von Wärmepumpen in Deutschland steigt seit geraumer Zeit. Wie die Statista-Grafik zeigt, liegt ihr Marktanteil derzeit bei knapp 17 Prozent. Biomassekessel liegen bei rund acht Prozent. Schlusslicht sind Ölheizungen: Ihr Absatzanteil bei Wärmeerzeugern für Wohngebäude beträgt fünf Prozent. Das zeigen Daten des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie. Nach wie vor am häufigsten, wenn auch zuletzt rückläufig, werden Gasheizungen verkauft. Ihr Anteil liegt derzeit bei rund 70 Prozent, nachdem er bis 2019 auf knapp 79 Prozent gestiegen war.

(jle)