Abgasnorm Euro-7: EU-Kommissar dämpft Bedenken
Befürchtungen aus Industrie und Politik bezüglich unerfüllbarer Grenzwerte in der zu erarbeitenden Abgasnorm Euro-7 tritt EU-Kommissar Thierry Breton entgegen.
- dpa
EU-Kommissar Thierry Breton hat deutsche Kritik an der künftigen Auto-Abgasnorm Euro 7 zurückgewiesen. Es sei noch keine Entscheidung gefallen, sagte Breton am Dienstag der dpa in Brüssel. "Unser Vorschlag, den wir Ende 2021 vorlegen, wird sowohl ehrgeizig als auch realistisch sein."
Vor dem Auto-Gipfel bei Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstagabend (17. Nov. 2020) hatten sowohl der Verband der Automobilindustrie und der Zulieferer Bosch als auch Politiker von CDU, FDP und AfD Kritik an den Plänen für schärfere Abgaswerte geübt. Autobauer warnen, geplant sei faktisch ein Verbot neuer Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2025.
Wissenschaftlicher Rat inklusive
Breton betonte hingegen, die künftige Euro-7-Norm solle dafür sorgen, dass "Autos, die auf den Markt kommen, so sauber wie möglich sind – einschließlich Diesel-Motoren". Bisher liefen nur Vorbereitungen. Diese schlössen wissenschaftlichen Rat mit ein. "Weitere vorbereitende Arbeiten sind nötig, dazu gehören auch eine sorgfältige Abschätzung der Folgen eines Vorschlags und die Beratung mit Interessenvertretern", sagte der Franzose, der als Kommissar für den EU-Binnenmarkt zuständig ist.
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Bei der künftigen Abgasnorm Euro 7 geht es um Schadstoffe, die als gesundheitsschädlich gelten, darunter Stickoxide. Darüber hinaus erwägt die EU-Kommission für Autos auch neue CO2-Grenzwerte – also Verbrauchsvorgaben – um die geplanten Klimaziele einzuhalten. Auch dafür soll es im kommenden Jahr einen Vorschlag geben.
(fpi)