Aldi-PC mit Ryzen 5: Medion Akoya P56000 bei Aldi-Nord
Seite 3: HDR und RAM-Ausbau
HDR mit Tücken
Mit Windows 10 Home 1709 und dem aktuellen AMD-Grafiktreiber 17.40.2511.1015 ließ sich an einem HDR-fähigen 4K-Display der HDR-Modus (HDR und erweiterte Farbeinstellungen) aktivieren. Das klappte sowohl via DisplayPort 1.4 als auch via HDMI 2.0.
Doch anders als erwartet, lieferte YouTube im Browser Edge keine HDR-Videos aus. Schlimmer noch: YouTube bot Videos maximal bis zur 1440er-Auflösung an und lieferte sie dann AVC1-kodiert. Mit Google Chrome gab es Videos auch in 4K (2160p/VP9), aber da klappt HDR bisher nicht. Vermutlich ist das noch ein Problem des AMD-Grafiktreibers.
Genau wie erwartet, lässt sich der Hauptspeicher problemlos auf bis zu 32 GByte hochrüsten; das haben wir mit zwei G.Skill-Ripjaws-Modulen der Geschwindigkeitsklasse DDR4-2133 mit je 16 GByte getestet. Der Ryzen verträgt aber auch Mischbestückung: Man kann zum vorhandenen 8-GByte-DIMM ein 16-GByte-DIMM stecken. Das System nutzt dann 24 GByte RAM. Der Zweikanalbetrieb funktioniert dann bei Zugriffen auf bis zu 16 GByte (8 + 8). Bei der Kombination des vorhandenen DDR4-2400-Moduls mit einem DDR4-2133-DIMM sinkt die RAM-Frequenz automatisch.
Fazit
Im Akoya P56000 funktioniert alles so, wie es die Papierform erwarten lässt. Wie bei solchen Kampfpreis-Systemen üblich, baut Medion viele billige Bauteile ein – aber durchaus sorgfältig und durchdacht. So beherrscht der WLAN-Adapter beispielsweise nur einen Stream, aber die damit erreichbaren Datenraten genügen für DSL. Und es ist ein gängiger Intel-Adapter, per M.2/PCIe angebunden: Treiberprobleme sind weder unter Windows, noch unter Linux zu erwarten. Der Gehäuselüfter ist elastisch befestigt, damit das Gehäuse weniger vibriert. Der Wechselrahmen macht das Nachrüsten einer Festplatte oder Backups leicht.
Bei der Qualität der SSD eines wenig bekannten Zulieferers muss man Medion vertrauen - aber das gilt etwa auch für das Mainboard. Ein bisschen ärgerlich ist, dass dem Akoya P56000 noch das Fall Creators Update fehlte. Es lässt sich zwar problemlos nachinstallieren, doch das frisst Zeit.
Aldi und Medion schnüren ein Paket, das möglichst viele Käufer zufriedenstellen soll. Grundsätzlich ist das sehr gut gelungen. Der niedrige Preis macht aber deutliche Abstriche nötig, die man bei individueller Konfiguration anders setzen könnte: Lieber keinen WLAN-Adapter und keinen DVD-Brenner, dafür 30 Euro mehr für eine bessere Grafikkarte. Oder den deutlich billigeren Ryzen 3 1300X mit nur vier Kernen in Kombination mit einer GeForce 1050 Ti für Spiele (siehe dazu unseren PC-Bauvorschlag in der nächsten c't 26/2017). Oder die Festplatte weglassen und eine größere SSD nehmen. Doch individuelle Ansprüche kann eine dank großer Stückzahlen besonders preiswerte Konfiguration eben nicht optimal erfüllen.
Medion Akoya P56000 (MD 34030) | |
Verkauf | Aldi |
Hersteller | Medion, www.medion.de |
Prozessor | AMD Ryzen 5 1600 (Summit Ridge, 6 Kerne/12 Threads, 3,2/3,6 GHz) |
Grafikkarte | AMD Radeon RX 560, 2 GByte GDDR5, 896 Shader-Kerne |
RAM | 1 × 8 GByte DDR4-2400 (Kingston KVR24N17S8/8, Single Rank, 1 Slot frei) |
M.2-SSD | Longsys/Foresee 128 GByte, S40J 128GB, SATA 6G, Marvell 88NV112x |
Festplatte (HDD) | 1 TByte, 3,5 Zoll, SATA 6G (Toshiba DT01ACA100, 7200 1/min, 32 MByte Cache) |
WLAN | 802.11 ac: Intel Dual Band Wireless-AC 3165 1x1 (M.2, BT4.2) |
Gigabit Ethernet | Realtek RTL8111 |
Soundchip | Realtek 7.1 |
DVD-Brenner | Lite-on DS-8ACSH DVD-R 8X (Slimline, vertikal) |
Kartenleser | SD, MS, MMC |
Mainboard | MicroATX, 2 × PCIe x1 frei, 1 × SATA 6G frei |
Anschlüsse vorne | 2 × USB 3.0, 2 × Audio-Klinke, SD-Kartenleser, Wechselrahmen 3,5/2,5 Zoll SATA |
Anschlüsse hinten | 1 × DisplayPort 1.4, 1 × HDMI 2.0, 1 × DVI-D, 1 × USB 3.1 Typ C, 1 × USB 3.1 Typ A, 4 × USB 3.0, 2 × USB 2.0, LAN, 5 × Audio-Klinke, 1 × SPDIF opt. |
Netzteil | Fortron/Source FSP250-50AMDN (250 Watt), kein 80-Plus-Logo, aber laut Medion über 80 Prozent Wirkungsgrad |
Abmessungen | 17 cm × 38 cm × 38,5 cm, 7,8 kg |
Betriebssystem | Windows 10 Home |
Lieferumfang | USB-Tastatur, USB-Maus (optisch) |
Messwerte | |
Leistungsaufnahme Leerlauf, Platte steht/dreht | 27/30 Watt (ohne Ethernet/WLAN) |
Volllast CPU/CPU+GPU | 122/206 Watt |
Betriebsgeräusch aus 50 cm Leerlauf/Plattenzugriff | 0,43/0,7 Sone |
Volllast CPU/CPU+GPU | 0,8/1,2 Sone |
Cinebench R15 Single-/Multithread | 148/1140 Punkte |
3DMark Fire Strike | 5167 |
Rise of the Tomb Raider DX12, Full HD, "Hoch" (kein AA/SMAA) | 44/40 fps |
Deus Ex: Mankind Divided DX12, Full-HD, "Hoch" (kein AA/2xMSAA) | 32/19 fps |
Ashes of the Singularity DX12, Full-HD, "Hoch", kein AA | 28 fps |
Transferrate SSD | schreiben/lesen: 427/530 MByte/s |
Transferrate USB 3.0 (USB 3.1 Gen 1) | schreiben/lesen: 462/458 MByte/s |
Transferrate USB 3.1 Gen 2 (Typ A und Typ C, mit SanDisk Extreme 900) | schreiben/lesen: 980/962 MByte/s |
Transferrate SD Kartenleser | schreiben/lesen: 28/36 MByte/s |
Preis/Garantie | 599 €, 3 Jahre Bring-in |