Alternative zu Antibiotika? So könnten uns Phagen helfen

Phagen sind Viren, die Bakterien töten. Sie gelten als Wunderwaffe gegen antibiotikaresistente Keime. Die Technik ist alt, wird jetzt wiederentdeckt.

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Bakteriophagen sind von einfacher Gestalt, ihre chemischen Strukturen sind aber hochkomplex., Science Photo Library / Lee D. Simon

Bakteriophagen sind von einfacher Gestalt, ihre chemischen Strukturen sind aber hochkomplex.

(Bild: Science Photo Library / Lee D. Simon)

Lesezeit: 15 Min.
Inhaltsverzeichnis

Ein Besuch am Leibniz-Institut DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen in Braunschweig: Im sonnendurchfluteten Treppenhaus kommt mir Christine Rohde schon entgegen. Die sonst eher zurückhaltend wirkende Forscherin – dezente Brille, freundliches Lächeln – ist auffallend gut aufgelegt. "Ich habe gute Nachrichten, wissenschaftlich und auch zur Regulierung", sagt sie zur Begrüßung. In Deutschland starte die erste klinische Studie mit Phagen und aus der EU gebe es Signale, unter Einhaltung bestimmter Standards auch individuelle Phagen-Therapien zu erlauben.

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Phagen, eigentlich "Bakteriophagen", sind Viren, die ausschließlich Bakterien angreifen – und töten können. Sie gelten als Wunderwaffe gegen antibiotikaresistente Keime – und damit als mögliche Lösung für ein Riesenproblem. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass jährlich 1,3 Millionen Menschen sterben, weil Antibiotika nicht mehr wirken. In Europa sind es mehr als 35 000 Todesfälle pro Jahr, ähnlich viele wie durch Grippe, Tuberkulose und Aids zusammen.

Christine Rohde erkennt an Löchern im "Bakterienrasen", wie gut ein Phage wirkt.

(Bild: DSMZ)

"Am Anfang war ich von den Phagen gar nicht begeistert", räumt Rohde ein. Als sie 1986 an der DSMZ in die Phagen-Forschung einstieg, sollte sie die wichtigsten Phagen lediglich für die universitäre Lehre bereitstellen. "Damals habe ich überhaupt nicht daran gedacht, dass sie mal zum Therapeutikum werden könnten."

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