Beim Lernen schwingen die Hirnwellen synchron
Anhand der gemeinsamen Hirnwellen lässt sich vorhersagen, wie gut Menschen in einer Gruppe einen bestimmten Stoff lernen.
Wenn Menschen sich gut verstehen oder an einer gemeinsamen Aufgabe arbeiten, schwingen ihre Hirnwellen oft im Gleichtakt. Dazu braucht es nicht einmal körperliche Nähe: Auch bei Online-Spielen konnte diese Phänomen nachgewiesen werden.
Ein interdisziplinäres Forschungsteam unter Federführung der New York University hat nun herausgefunden, dass Hirnwellen auch einen Hinweis darauf geben, wie gut Menschen lernen. Dazu hat es insgesamt neun Gruppe von jeweils vier Studierenden und einem Lehrer im Unterricht mit EEG-Elektroden verkabelt.
Hirnwellen aufgezeichnet
Die Teilnehmer kannten sich vorher nicht. Die Dozenten gaben kurze Unterrichtseinheiten zu verschiedenen Themen. Währenddessen wurden die Hirnwellen aller Probanden aufgezeichnet. Dabei stellten die Forschenden fest, dass sich deren Hirnwellen im Alpha-Band von acht bis zwölf Hertz während der Lektionen weitgehend synchronisierten. Auf einen Peak der Lehrer folgte rund 300 Millisekunden später ein Peak der Schüler. "Das ist konsistent mit der Zeit, die zum Verständnis gesprochener Sprache nötig ist", heißt es im Paper.
Anschließend untersuchten sie mit Fragebögen, wie viel von den Lerninhalten die Teilnehmer behalten hatten. Das Ergebnis: Je besser die individuellen Hirnwellen eines Probanden mit denen der gesamten Gruppe synchronisiert waren, desto größer der Lernerfolg. Die individuellen Hirnwellen hingegen lassen laut den Forschenden keinen Rückschluss auf den Lernerfolg zu. "Diese Erkenntnisse liefern neue Hinweise darauf, wie wichtig es ist, kollektive Hirndaten von Lerngruppen simultan in einem realen Setting zu sammeln", schreiben sie.
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(grh)