Biologische Maschinen: Lebendige Zellknäuel in der Medizinforschung

Wenn Forscher in die biologische Trickkiste greifen, entstehen Molekularmaschinen und Xenobots aus lebenden Zellen. Sie sollen im Körper medizinisch wirken.

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, Bild: Rudolf A. Blaha

(Bild: Rudolf A. Blaha)

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Forscher versuchen mit Nano- und Mikrorobotern die Medizin zu revolutionieren. Ein Forschungsziel sind mechanisch zusammengesetzte Maschinchen, die der Arzt magnetisch durch den Körper steuert, um Wirkstoffe gezielt an einen Krankheitsherd zu bringen oder einen Tumor anzugreifen. Parallel macht ein Forschungszweig von sich reden, der biologisches Material einsetzt, um Nanomaschinen und sogar lebendige Mikroroboter zu bauen.

Jüngste Forschungsberichte beschreiben sogenannte Xenobots, die aus lebendigen Froschzellen zusammengesetzt sind und sich eingeschränkt selbst reproduzieren können. Und ein Start-up der TU München hofft, mit künstlich erzeugten Bakteriophagen einmal antibiotikaresistente Infektionen behandeln zu können.

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Die derzeit kleinste Variante biologischer Schalter und Maschinen bilden Nanostrukturen aus DNA-Molekülen. Sie bewegen sich auf einer Größenskala von 10 bis 100 Nanometer. Ein Vorteil von DNA als Baumaterial besteht darin, dass sie in ihrer doppelsträngigen Form recht steife Strukturen aufbaut, während eine einzelsträngige DNA flexibel ist. "Damit lassen sich schon mechanische Komponenten erzeugen, mit denen man Nanomaschinen aufbauen kann", erläutert Friedrich Simmel, Professor für Bionanotechnologie und für die Physik synthetischer biologischer Systeme an der TU München.