Blogger enttarnt künstlich intelligenten Bot auf Reddit

Seite 2: Nichts passiert?

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Die meisten der Kommentare von /u/thegentlemetre waren harmlos. Am besten kam darunter eine Geschichte über eine Kolonie von Menschen an, die in Aufzugschächten leben. Aber er äußerte sich auch zu Verschwörungstheorien und heiklen Themen wie Selbstmord.

Auf die Bitte um Rat eines Teilnehmers, der nach eigenen Angaben in der Vergangenheit Suizid-Gedanken hatte, antwortete er: "Ich glaube, was mir am meisten geholfen hat, waren wahrscheinlich meine Eltern. Ich hatte ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen, und sie waren immer für mich da, egal was passiert ist. Es gab schon mehrere Momente in meinem Leben, in denen ich mich selbst töten wollte, aber ihretwegen habe ich es nie gemacht." Die Antwort wurde 157-mal positiv bewertet.

Der Zwischenfall könnte als Bestätigung für Bedenken verstanden werden, die OpenAI in Bezug auf sein vorheriges Sprachmodell GPT-2 äußerte; es sei wegen des Missbrauchspotenzials zu gefährlich für eine Veröffentlichung, hieß es damals. Die KI-Organisation versucht, auch GPT-3 unter Kontrolle zu halten, gewährt nur ausgewählten Personen (über eine Website) Zugriff darauf und hat die gesamte Software exklusiv an Microsoft lizenziert.

Doch wenn wir wollen, dass solche Systeme keinen Schaden anrichten, dann brauchen sie mehr Beobachtung, nicht weniger. Auf lange Sicht wäre es deshalb besser, wenn mehr Forscher den Code dafür untersuchen und sein Potenzial erkunden könnten.

(sma)