Die Welt aus dem 3D-Drucker
Seit mehr als zehn Jahren wird dem 3D-Druck nachgesagt, die komplette Wirtschaft umzukrempeln. Zeit für eine Zwischenbilanz: Wo steht die Technik heute?
Siedlungen: Nahe Eindhoven will die dortige Uni im Rahmen des "Project Milestone" gemeinsam mit Industriepartnern eine kleine Siedlung ausdrucken. Sie soll fünf bewohnbare Häuser umfassen, die nacheinander gebaut werden. Das erste Haus ist einstöckig, 95 Quadratmeter groß und soll 2019 bezugsfertig sein. Ein Betondrucker erzeugt in einer Werkhalle maßgefertigte Bauteile, die dann zur Baustelle transportiert werden. Die weiteren Häuser sollen schrittweise komplexer werden und künftige Verbesserungen beim Druckverfahren einfließen lassen. Das letzte Haus soll dreistöckig werden und von einem Drucker vor Ort produziert werden.
Bionik-Beton (ohne Foto): Filigranen Beton nach dem Vorbild von Vogelknochen haben Forscher der TU München entwickelt. Beim "selektiven Binden" werden zunächst dünne Sandschichten aufgetragen und anschließend mit einem Gemisch aus Wasser und Zement getränkt. Nach dem Abbinden lässt sich der überschüssige Sand entfernen. Erste Untersuchungen haben ergeben, dass die Bauteile genauso belastbar sind wie klassischer Beton. Derzeit entwickeln die Forscher mit Partnern aus der Industrie einen Druckkopf mit mehreren Tausend Düsen für Bauteile bis etwa zehn Kubikmeter.
Häuser: Die russische Firma Apis Cor hat Anfang 2017 einen Rohbau von 38 Quadratmetern in 24 Stunden gebaut. Als Material dient Zementmörtel mit speziellen Verstärkungszusätzen.
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