Digitalisierung: Warum Deutschlands Behörden immer noch faxen
In der Pandemie geriet das Fax zum Symbol fĂŒr die RĂŒckstĂ€ndigkeit der deutschen Verwaltung. Nun wollen einige Politiker die GerĂ€te aus den Amtsstuben verbannen.
(Bild: KI, Collage cât)
Die niedrigste Arbeitslosigkeit, die höchsten Berge, die meisten Touristen: Bayern hĂ€lt im bundesweiten Vergleich schon jetzt viele Rekorde. Nach dem Willen des bayerischen Digitalministers Fabian Mehring (Freie WĂ€hler) soll bald ein weiteres Alleinstellungsmerkmal hinzukommen. Man werde "dem Fax in der öffentlichen Verwaltung als erstes Bundesland den Stecker ziehen", verkĂŒndete er im Dezember 2023.
Anfang August 2024 meldete Mehring groĂe Fortschritte: Die Zahl der FaxgerĂ€te in Ministerien und Landesbehörden sei seit Dezember 2023 von 3766 auf 1869 gesunken. "Wir haben ordentlich Tempo aufgenommen und Bayern kommt auf seinem Weg durch die digitale Zeitenwende mit groĂen Schritten voran", jubelte der Digitalminister.
- Bayern will als erstes Bundesland die FaxgerÀte aus der Verwaltung verbannen, das Faxen am PC soll aber möglich bleiben.
- Auf parlamentarische Anfragen nennen Behörden nachvollziehbare, aber auch absurde GrĂŒnde fĂŒr das Fax.
- FĂŒr rechtssichere Kommunikation mit Behörden gibt es zahlreiche digitale Wege, die allerdings fĂŒr Nutzer schwer durchschaubar sind und aufgrund ihrer Vielzahl auch die Verwaltung ĂŒberfordern.
Auch anderswo in Deutschland wollen Politiker das FaxgerĂ€t aus den Amtsstuben verbannen. In Köln beschloss eine breite Mehrheit im Stadtrat, dass die Verwaltung bis 2028 auf die Papierspucker verzichten muss. Die Stadtverwaltung von Frankfurt am Main will die GerĂ€te ebenfalls loswerden und hat deren Zahl von ursprĂŒnglich 2500 bereits auf einige Hundert reduziert. Die Verwaltung des Bundestags mottete Ende Juni 2024 die letzten FaxgerĂ€te ein, nachdem der Ăltestenrat des Parlaments diesen Schritt schon 2021 gefordert hatte.
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