Digitalisierung der Arbeitswelt: Gewinner und Verlierer
Die Industrie 4.0 und die durchgreifende Digitalisierung verändern die Arbeitswelt. Ein großflächiger Arbeitsplatz-Verlust ist vorläufig nicht zu befürchten.
- Ariane Rüdiger
Inmitten eines Industriegebiets im Münchner Vorort Garching liegt in einem aufgelassenen Fabrikgebäude das Industrial IoT Innovation Center von Avanade, einem Joint Venture zwischen Microsoft und Accenture, an dem Microsoft heute noch rund 20 Prozent hält. Gemeinsam entwickelt man maßgeschneiderte IoT-Anwendungen für Unternehmen. Hier lässt sich besichtigen, wie die durch das IoT geprägte industrielle Zukunft aussehen könnte. Kunden kommen zu sogenannten Design-Thinking-Workshops, die zeigen, was möglich ist, und die die Fantasie der Kunden bezüglich der eigenen Abläufe anregen sollen.
Während in Garching im Obergeschoss kreativ gedacht wird, geht es im Untergeschoss an die Praxis. Schaustücke demonstrieren, wie sich die Produktion verändern könnte, darunter eine komplett softwaregesteuerte Fertigungsstraße im Kleinformat, an der ein Roboter des US-Start-ups Rethink Robotics Klötzchen in eine Kiste füllt, die dann automatisch weitertransportiert wird.
Anders als seine im Käfig steckenden Vorgänger kann er etwa an den Fertigungsbändern der Automobilindustrie Seite an Seite mit Menschen arbeiten, ohne sie zu gefährden. Dank seiner Sensorik stoppen die Greifarme, wenn sie an etwas anstoßen. Die Schnittstelle zur Bedienlogik, ein übersichtliches Panel mit wenigen Knöpfen, befindet sich am Arm des rund 40 000 Euro teuren Geräts. Der Umgang mit dem Cobot soll sich innerhalb weniger Stunden erlernen lassen.