Eclipse Che – die IDE der Zukunft?

Seite 3: Fazit

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Die Idee einer Cloud-IDE ist nichts Neues. Es gibt bereits einige wie das kürzlich von AWS übernommene Cloud9, Codeanywhere und Nitrous, die den gleichen Ansatz wie Eclipse Che verfolgen. Alle setzen dabei auf Docker-Container zum Ausführen von Projekten und Weboberflächen zur Konfiguration. Der größte Vorteil, den Eclipse Che gegenüber den anderen Produkten liefert, ist, dass Che Open Source und stark erweiterbar ist. Durch diese Eigenschaften wird es ständig weiterentwickelt, verbessert und mit neuen Features aufgerüstet. Gerade im Bereich Plug-in-Entwicklung sind diverse Projekte wie eine Desktop-IDE angekündigt, die Änderungen am Projekt über die REST-Schnittstelle weitergibt.

Derzeit sind noch einige Unschönheiten wie die Last-Write-Wins-Politik zu finden, die bei der parallelen Bearbeitung von Dateien verwendet wird. Sie wird jedoch in Zukunft durch die Multi-Cursor-Funktion ersetzt, was beispielsweise Pair Programming ermöglicht. Die Browser-IDE ist an einigen Stellen noch nicht ganz ausgereift, was allerdings aufgrund des Alters von Eclipse Che verständlich ist. Außerdem sind Schwachstellen an der IDE nicht sonderlich schwerwiegend, da in erster Linie das Gesamtkonzept funktionieren muss. Erst danach sollte das Augenmerk auf die Optimierung der IDE gelegt werden, denn wenn das Gesamtkonzept nicht funktioniert, hilft auch keine gute IDE.

Laut der Aussage von Tyler Jewell werden in naher Zukunft die Performance und Features bei der Verwaltung von Workspaces (Hoch- und Herunterfahren, Erstellen und Löschen) behandelt und optimiert. Die Erweiterung der IDE-Funktionen nennt er nicht.

Dennoch sollte man Eclipse Che definitiv im Auge behalten. Das Grundkonzept, wenn auch nicht neu, vereinfacht die Applikationsentwicklung deutlich, da sich die Anwendungen direkt auf
unterschiedlichen Systemen aufsetzen und testen lassen. Zusätzlich hilft das Konzept beim Einführen neuer Mitarbeiter in Projekten, da sie keine Software auf ihrem lokalen System installieren müssen.

Loris Bachert
arbeitet Softwareentwickler bei der Orientation in Objects GmbH in Mannheim und interessiert sich besonders für neue, moderne Technologien. Das angeeignete Wissen teilt er in Form von Artikeln, Blogposts, Vorträgen oder bei einer Tasse Kaffee gerne mit anderen.
(ane)