Fahrzeugvernetzung: Golf 8 als Zugpferd für WLANp

Der Golf 8 setzt auf den WLANp-Standard zur Fahrzeugvernetzung - und nicht auf das vielgepriesene 5G.

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Rückenwind für WLANp

(Bild: ADAC)

Lesezeit: 8 Min.
Von
  • Christiane Schulzki-Haddouti
Inhaltsverzeichnis

Mit dem VW Golf 8 schickt Volkswagen ein Bekenntnis zur Autovernetzung über den WLAN-ähnlichen Standard 802.11p auf die Straße – kurz WLANp genannt. Die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation ist bereits im Basismodell enthalten und funktionierte bei unseren ersten Fahrtests reibungslos. Der Euro-NCAP-Gesellschaft, bekannt durch die Crashtests mit 5-Sterne-Raster, war dies immerhin einen "Advanced Reward 2020" für wegweisende Sicherheitstechnik wert. Bei WLANp kommunizieren die Autos untereinander oder mit der Straßenverkehrsinfrastruktur.

Die Fahrzeugkommunikation via WLANp geriet im vergangenen Jahr massiv in die Kritik und wurde als "veraltet" dargestellt. BMW und die Deutsche Telekom argumentieren für den Einsatz ihrer LTE-V2X-Technik (Vehicle-to-everything-Kommunikation) und wollen die C2X-Kommunikation (Car-to-everything) auf Basis des künftigen 5G-Mobilfunkstandards durchsetzen. Um dies zu erreichen, musste die 5G-Fraktion zunächst das Bundeswirtschafts- und Bundesverkehrsministerium von einer Vernetzung auf Mobilfunkbasis überzeugen.

Tatsächlich gelang es, einen delegierten Rechtsakt der EU-Kommissare im Sommer 2019 auszubremsen, der eine Kompatibilität von Fahrzeugvernetzung auf WLANp-Basis festklopfen wollte, um der Industrie mehr Investitionssicherheit zu verschaffen – sehr zum Ärger von VW, Renault und Toyota, die mit ihren Fahrzeugen vor allem kostenbewusste Käufer von Mittelklassewagen bedienen. Auch andere gewichtige Unternehmen wie MAN und Scania, der Zulieferer Kapsch und der Chiphersteller NXP hatten sich zuvor für den Rechtsakt zugunsten des WLANp-Standards eingesetzt.

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