Filme im Faktencheck: Als unsere Gegenwart Science-Fiction war

Seite 2: "Einige Jahre in der Zukunft"

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"Gattaca" (1997) behandelt dagegen "futuristische" Gentechnologie, wegen der nur noch gesunde Superbabys zur Welt kommen. Vom selben Drehbuchautor Andrew Niccol stammt auch "Die Truman Show" (1998) mit Jim Carrey, der die Auswüchse des Reality-TV vorwegnahm.

Manchmal lassen Filmemacher ihre Zukunftsszenarien lieber über eine nicht näher bestimmte nahe Zukunft hereinbrechen, wie vor 25 Jahren der Katastrophenfilm "Independence Day" oder vor 23 Jahren "Armageddon – Das jüngste Gericht" oder auch die eher philosophischen Werke "Contact" (1997) mit Jodie Foster und "Arrival" (2016) mit Amy Adams.

Der erste "Mad Max"-Film von 1979 mit einer auf der Ölkrise aufbauenden Apokalypse spielt "a few years from now", also mutmaßlich Mitte der 80er Jahre. Alles Folgende ist im Ablauf ziemlich wirr.

Auch die Reihe "Die Tribute von Panem", die sich in einem künftigen totalitären Staat auf dem Gebiet der USA ereignet, datiert ihre Zeit nicht genau. Es ist jedoch wohl so viele Jahre vom Jetzt entfernt, dass wir das nicht kontrollieren können. Unkontrollierbar ist auch Ridley Scotts Klassiker "Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" (1979) mit Sigourney Weaver. Er spielt im Jahr 2122.

Das Tempo der Weiterentwicklung der Raumfahrt wurde oft von Autoren überschätzt, etwa in "Banditen auf dem Mond" (Original: "Moon Zero Two", 1969) mit einer Kolonie auf dem Mond und "Mission to Mars" (2000) über einen bemannten Flug auf den Roten Planeten. Beide Filme spielen 2020. Terry Gilliams "12 Monkeys" mit weiten Teilen der Handlung im Jahr 2035 und einigen Zeitreisen dürfte Dystopie bleiben, das Werk "Der Marsianer – Rettet Mark Watney" (2015), das mutmaßlich in den 2030ern spielt, Utopie.

Im zweiten Teil der "Zurück in die Zukunft"-Trilogie (1989) mit Michael J. Fox gibt es im Jahr 2015 immerhin Flachbildschirme, tragbare Telefone und Bildtelefone. Fliegende Autos und fliegende Skateboards (Hoverboards) waren dagegen zu fantasievolle Ideen.

Der Original-"Blade Runner"-Film von 1982 stellt das Leben im Jahr 2019 vor und lag ziemlich daneben. Die Fortsetzung von 2017 trägt ihr Jahr schon im Titel: "Blade Runner 2049".

Auch der neue Netflix-Film "Midnight Sky" von und mit George Clooney ist 2049 angesiedelt, der Sci-Fi-Film "Event Horizon – Am Rande des Universums" (1997) von Paul W. S. Anderson im Jahr 2047, der Sonnenverfinsterungsfilm "Sunshine" (2007) von Danny Boyle 2057 und das australische Klimawandel-Sauerstoffmangel-Drama "2067 – Kampf um die Zukunft" (2020) weitere zehn Jahre später sowie im Jahr 2474.