Filme im Faktencheck: Als unsere Gegenwart Science-Fiction war

Seite 3: Monster, Klimwandel, übermächtige Konzerne

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"Rollerball" (1975) präsentierte einst ein fiktives 2018 mit übermächtigen Konzernen und dem brutalen Sport Rollerball zur Ablenkung der Massen, "Running Man" mit Arnold Schwarzenegger ein fiktives Jahr 2017 mit totalitären USA und einem tödlichen Katz-und-Maus-Spiel für verurteilte Verbrecher im Fernsehen.

Apropos TV: Die BBC-Serie "Years and Years" (2019) spielt in einem dystopischen Großbritannien zwischen 2019 und 2034. In der Prime-Video-Comedyserie "Upload" (2020) können sich Menschen 2033 in ein von ihnen ausgewähltes Leben nach dem Tod hochladen lassen.

Zurück zu 2021. In John Krasinskis "A Quiet Place" (2018) mit Emily Blunt (Fortsetzung soll noch 2021 kommen) kämpft eine Familie im Jahr nach der Invasion extrem gut hörender Monster in aller Stille ums Überleben. In Thomas Vinterbergs Thriller "It's All About Love" (2003) wird die Welt von plötzlichen Klimaveränderungen heimgesucht wie etwa Schneefall im Sommer in Venedig.

Im brutalen Actionfilm "Johnny Mnemonic" dominieren im Jahr 2021 Hightech-Konzerne die Welt. Facebook und Google lassen grüßen. Untergrund-Hacker bekämpfen die Übermächte. Johnny (Keanu Reeves) arbeitet mit seinem Gehirn als Datenschmuggler. Dafür opfert er eigene Erinnerungen. Diesmal transportiert er – überladen im Kopf – die Infos zur Herstellung eines Heilmittels für die Krankheit NAS, an der die Hälfte der Weltbevölkerung leidet. Der Konzern Pharmakom jagt Johnny, weil der Vertrieb einer Unterdrückungsmedizin deutlich lukrativer ist als die Heilung.

Und was ist mit dem kommenden Jahr? 2022 spielt zum Beispiel "The Purge – Die Säuberung" (2013) mit Ethan Hawke, aus dem eine Reihe und Serie hervorging. In einem dystopischen Amerika sind einmal im Jahr alle Verbrechen inklusive Mord legal, um die Kriminalitätsrate und Arbeitslosenzahlen niedrig zu halten.

Der Öko-Thriller "Soylent Green" (1973) mit Charlton Heston trägt auch den deutschen Titel "Jahr 2022... die überleben wollen". Darin leben 2022 in New York etwa 40 Millionen Menschen. Es mangelt an gutem Essen und Trinken und Wohnraum. Lediglich wenige Reiche können sich echte Lebensmittel leisten. Für die Massen gibt es die künstlichen Nahrungsmittel Soylent Rot und Gelb und neuerdings Grün.

Auf New York bezogen stimmt das Szenario vielleicht nicht, doch global gesehen sind Überbevölkerung und Ressourcenmangel natürlich hochaktuell. Am Ende steht die gruselige Erkenntnis: "Soylent Grün ist Menschenfleisch."

(tiw)