Firmenprofil: Tarent - Open-Source-Entwicklung im Kundeninteresse

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In seinem Arbeitsfeld nutzt Tarent zahlreiche Open-Source-Projekte. Wichtig sind besonders Apache und Tomcat, Samba, die Datenbank Postgres und die freie Java-Implementation GNU Classpath.

Tarent ist in engem Kontakt mit der Open-Source-Community. Die bei Tarent beschäftigten Entwickler arbeiten an freien Projekten mit. Die Unterstützung ist nicht uneigennützig: Zum einen erwirbt Tarent so wertvolle Kompetenzen im Umgang mit der benötigten freien Software. Auf der anderen Seite kann man durch die produktive Mitarbeit die Entwicklung der freien Projekte beeinflussen. Features, die Tarent für seine Kunden benötigt, werden so eher in die Open-Source-Projekte integriert - ein Geschäft zu beiderseitigem Nutzen.

Besonders engagiert ist Tarent im GNU-Classpath-Projekt. Die freie Java-Implementierung ist für Tarent von strategischem Interesse, da die Desktop-Software der Bonner Firma auf Java aufbaut. Vor allem die Möglichkeit, Java-Code für die verschiedenen Zielplattformen zu kompilieren, ist für Tarent interessant. Ein Entwickler der Firma arbeitet Vollzeit für das Classpath-Projekt. Er passt die Desktop-Software von Tarent so an, dass sie mit Classpath zusammenarbeitet.

Drei Haupt-Produkte hat Tarent im Angebot: den Kontaktmanager tarent-contact, den Dokumentengenerator tarent-doctor und den Webapplikations-Server tarent-octopus. Die Eigenprodukte werden zwar als Open-Source-Software an die Kunden ausgeliefert, zum freien Download stehen sie aber nicht bereit, dem mittelständischen Unternehmen fehlen die Ressourcen für eigene Community-Projekte.

Die Bonner sind mit dem Open-Source-Markt eng verknüpft. So machte die Firma im Sommer 2003 Schlagzeilen: Als die US-Firma SCO bei Linux-Kunden mit einer umstrittenen IP-Lizenz Kasse machen wollte, erwirkte Tarent-Geschäftsführer Geese eine einstweilige Verfügung, die SCO in Deutschland die Behauptung untersagte, der Einsatz von Linux verstoße gegen SCO-Rechte.

Nicht nur die Entwickler-Community ist für Tarent wichtig. Eine genaue Kenntnis des Marktes ist für Tarent essenziell - nicht alle Aufträge kann die Firma mit eigenen Entwicklern durchführen. Ständig sind fünf bis zehn freie Mitarbeiter bei Tarent beschäftigt. Werden spezielle Features benötigt, engagiert Tarent oft freie Entwickler, die bereits in den betreffenden Open-Source-Projekten tätig sind und sich dort bewährt haben. "Man muss schon aufpassen, an wen man gerät", erklärt Geese. Durch die guten Community-Kontakte hat Tarent aber einen Überblick über die Entwicklerszene und kann so die richtigen Mitarbeiter für seine Projekte gewinnen.

Wichtig ist ebenso die Business-Community. Geese engagiert sich im deutschen Linux-Verband, seit 2004 ist er dessen Vorsitzender. "Die traditionellen Verbände haben einfach nicht unsere Interessen vertreten", erklärt Geese sein Engagement. (odi)