Freies WLAN über Freifunk anbieten: So geht's

Seite 2: Communities finden

Inhaltsverzeichnis

Um Freifunker zu werden, benötigen Sie als Grundausstattung einen Internetanschluss sowie einen Computer mit aktuellem Betriebssystem und RJ45-Netzwerkschnittstelle, um den Freifunk-Router einzurichten. Letzteren müssen Sie selber beschaffen.

Ist die Grundausstattung vorhanden, beginnen Sie mit der Suche nach der Community, die Ihnen am nächsten liegt. Wie zuvor angedeutet, gibt es nicht die eine Freifunk-Initiative; es sind voneinander unabhängige, regionale Gruppen, die den Betrieb der Infrastruktur zum Teil unterschiedlich handhaben.

Auf der Freifunk-Hauptseite gibt es eine Übersichtskarte mit Communities. In den Gruppen bekommt man technische Hilfe und trifft auf Gleichgesinnte.

Grundsätzlich können Sie sich zwar beliebigen Initiativen anschließen, doch die regionale Gruppe bietet mehrere Vorteile: Freifunk-Router gleicher Initiativen meshen miteinander, was für bessere Abdeckung und erhöhte Redundanz sorgt. Außerdem veranstalten viele Communities regelmäßig Treffen, bei denen Sie Hilfe bei der Router-Installation und -Einrichtung bekommen können.

Auf freifunk.net gibt es eine Karte mit den Standorten der einzelnen Gruppen. Sind Sie sich nicht sicher, welche Community in Ihrer Nähe die mit der größten Verbreitung ist, finden Sie auf freifunk-karte.de eine Knoten-Karte, an der sich viele Gruppen beteiligen. Klicks auf die WLAN-Symbole auf der Karte verraten die Namen der Router und die Community.

Auf der Website der jeweiligen Freifunk-Initiative können Sie erste Informationen einholen: Meist gibt es Einsteigeranleitungen, ein Wiki mit weiteren Tipps und eine Terminübersicht für Treffen. Gerade wenn Sie wenig IT-Erfahrung haben, lohnt sich der Besuch.

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Wie eingangs erwähnt, nutzt Freifunk eigene VPN-, Routing- und Mesh-Protokolle. Etwas IT-Basteln, nämlich einen Router mit einer eigener Firmware (Betriebssystem) zu bespielen, damit er Freifunk-tauglich wird, lässt sich somit nicht vermeiden.

Die Freifunk-Firmwares basieren auf dem quelloffenen Routerbetriebssystem OpenWrt, das modular ist und somit gut von den Communities angepasst werden kann. So entstanden mehrere Freifunk-Firmware-Baukästen, etwa Gluon oder Falter. Die Krux: Community-spezifische Einstellungen wie WLAN-Namen (SSIDs) und VPN-Serveradressen müssen in die Pakete gebacken werden. Wie häufig und engagiert sich eine Community um ihre Firmwares kümmert, beeinflusst maßgeblich, welche Router Sie einsetzen können – also für welche Modelle es eine Firmware gibt. Unterstützt eine neue Version des gewählten Baukastens neue Routermodelle, muss die Community wieder die Compiler anwerfen. Anders als bei Desktopbetriebssystemen wie Windows oder Linux sind die Firmwarepakete gerätespezifisch; Router haben in der Regel viel kleinere Speicher als vollwertige Computer und somit keinen Platz für riesige Betriebssystempakete mit etlichen Treibern.

Sich das Firmware-Angebot einer Community anzusehen, ist somit essenziell für den Routerkauf. Die Firmwareübersicht finden Sie in der Regel auf den Unterseiten der Community-Webseite, etwa unter "Mitmachen". Zusätzlich listen viele Gruppen empfehlenswerte Routermodelle in ihrem Wiki, im Idealfall ergänzt um eine Installationsanleitung.

Wie kompliziert die Firmware-Installation ist, variiert von Routermodell zu Routermodell. Bei manchen Geräten – und das sind die einsteigertauglichsten – müssen Sie die Freifunk-Firmware lediglich im Webinterface hochladen. Andere haben ein Bootloader-Webinterface mit Updatefunktion, dessen Start man durch Halten des Resetknopfes beim Einstecken der Spannungsversorgung auslöst. Etwas komplizierter wird es, wenn der Router das Update nur über die Datentransferprotokolle FTP und TFTP oder gar die serielle Schnittstelle annimmt.