Friede, Freude und freie Eierkuchen-Rezepte, Teil 3

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Elektronikbastler finden in dem Blog von O'Reillys Make-Magazin einen exzellent sortierten Tummelplatz für Ideen und Anleitungen jeder Art. O'Reilly hat in den letzten zwei Jahren zwei Print-Magazine entwickelt (böse Zungen könnten sagen: "eins für Jungs, eins für Mädchen"): das Makezine und das Craftzine. Make ist Elektronikbasteln pur, modernisiert, mit Veranstaltungen, Events, Märkten und allen möglichen organisierten Treffpunkten zum Austausch unter Bastlern. Darunter darf man sich – geschicktes Marketing und das Erkennen der Zeichen der Zeit machts möglich – nicht etwa fachsimpelnde Ingenieure und Elektrotechniker unter sich vorstellen, sondern jene wirre, aber überaus erfolgreiche Mischung aus Science-Fiction-Liebhabern, Bastlern, Geeks und Digeratis, die eher dem spezifischen O'Reilly-Stil zuzuordnen sind.

Das Craftzine ist das Pendant zu Make, nur mit Handarbeiten statt Elektronik und ebenfalls einem Blog. In den USA entwickelt sich derzeit eine hippe Handarbeitsszene – leider lässt sich nur schwer ins Deutsche übertragen, was den Spirit von Begriffen wie crazy crafts, ninja knitting oder stich'n'bitch auszeichnet. In einigen Großstädten finden sich erste Ableger, in Berlin beispielsweise das Nähcafe Stitch'N'Bitch, das wie ein Internet-Cafe funktioniert – nur mit Nähmaschinen statt Rechnern.

In beiden O'Reilly-Blogs mit einer täglichen Aktualisierungsfrequenz zwischen fünf und 25 Postings findet man eine äußerst gut sortierte Anlaufstelle für freies Basteln, nehmen doch beide Blogs in regelmässigen Abständen expliziten Bezug auf freie Lizenzen. Interessant zu lesen ist beispielsweise die Make-Definition von Open Source Hardware – eine Liste von unterschiedlichen Ansätzen, wie man Hardware und freie Lizenzen unter einen Hut bringen kann.

Arduino: Open-Source-Hardware für Bastler

Open-Source-Hardware? Gibt es schon, beispielsweise das Open-Source-Mini-Developerboards Arduino aus Italien, das ausdrücklich für Medienkünstler und Nicht-Techniker konzipiert ist. Arduino ist ein Atmel-Prozessor samt Board, bereits fertig zusammengebaut und mit BIOS versehen. Dazu kommt eine schlicht gehaltene IDE, mit der in einem vereinfachten Pseudo-C Code geschrieben und auf den Arduino geladen wird. Die komplette Toolchain von den Spezifikationen des Arduino über das BIOS bis zur IDE ist Open Source und auf Mac, Windows und Linux gleichermaßen nutzbar. Erste Erfolge sind mit dem Arduino so einfach zu erzielen, dass Elektronikbasteln im Laufe der nächsten Jahre sicher ein neues und anderes Clientel als bisher anziehen wird.

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