Statt Cochlea-Implantat: Gentherapie lässt taub geborene Kinder hören
Nach dem Einschleusen einer gesunden Genkopie in ihr Innenohr kann Yiyi ihre Mutter hören. Die Therapie behandelt eine bestimmte Ursache von Taubheit.
- Antonio Regalado
- Zeyi Yang
Es ist ein einfaches Spiel, das Li Xincheng zu Hause spielt. Ihre Mutter sagt ein paar Worte. Dann wiederholt die Sechsjährige, die den Spitznamen Yiyi trägt, was sie gehört hat. "Wolken, eine nach der anderen, blühten in den Bergen", sagt ihre Mutter, Qin Lixue, und hält sich dabei eine Hand vor den Mund, damit Yiyi nicht von ihren Lippen lesen kann. "Wolken, eine, anderen, blühten in großen Bergen“, antwortet Yiyi.
Es ist kaum zu glauben, dass Yiyi völlig taub geboren wurde. Ihre Familie, die in einem Hochhaus in der Stadt Dongguan lebt, hat dieses Jahr an einer Studie mit einer neuartigen Gentherapie teilgenommen. Während des Eingriffs fügten die Ärzte mit Hilfe eines Virus ein Ersatz-DNA-Stück jenen Zellen in Yiyis Innenohr ein, die Schwingungen aufnehmen – um ihnen zu ermöglichen, Töne an ihr Gehirn weiterzuleiten.
In weniger als einem Monat, so erzählt ihre Mutter, hörte sie zum ersten Mal mit dem behandelten Ohr. Yiyi kann nicht genau beschreiben, wie es ist, aber jetzt kann sie in der Schule den Glockenschlag hören, der das Ende des Mittagsschlafes signalisiert. Früher musste sie warten, bis es ihr die anderen Kinder sagten.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Statt Cochlea-Implantat: Gentherapie lässt taub geborene Kinder hören". Mit einem heise-Plus-Abo können sie den ganzen Artikel lesen und anhören.